Ein Jahr Corona - Italien gedenkt Ärzten und Pflegekräften

Rom (dpa) - Ein Jahr nach dem Bekanntwerden erster Corona-Fälle in
der norditalienischen Lombardei haben Politiker und Verbände dem
Gesundheitspersonal einen Tag gewidmet. Seit sich das Coronavirus
ausgebreitet habe, hätten sie sich der weitreichenden Bedrohung als
gewachsen erwiesen, teilte Italiens Staatschef Sergio Mattarella am
Samstag in Rom mit. Sehr viele Mitarbeiter hätten sich mit dem Virus
infiziert und unter den Ärzten und dem Pflegepersonal seien ihm zu
viele zum Opfer gefallen. «Dieser Tag ist vor allem ihnen gewidmet»,
sagte der 76-Jährige.

In das nationale Gesundheitssystem zu investieren, sei der beste Weg,
um allen zu danken, die sich jeden Tag um uns kümmern, schrieb
Gesundheitsminister Roberto Speranza in einem Post auf Facebook.
Papst Franziskus gedachte der Ärzte und Krankenpfleger in einem Brief
an den Leiter der Päpstlichen Akademie für das Leben. «Das Beispiel
so vieler Brüder und Schwestern, die im Einsatz gegen Corona ihr
eigenes Leben aufs Spiel gesetzt haben, ruft uns zu tiefer
Dankbarkeit auf», schrieb er darin, wie das Medienportal «Vatican
News» berichtete.

Italien wurde hart von der Corona-Pandemie getroffen. Bislang starben
mehr als 95 200 Menschen mit dem Virus. Die Behörden verzeichneten
mehr als 2,780 Millionen Infektionen. In dem Land mit rund 60
Millionen Einwohnern stagnierte der Corona-Trend in den vergangenen
Wochen. Die täglichen Infektions- und Totenzahlen blieben auf einem
ähnlichen Niveau.

Experten des Gesundheitsministeriums hatten am Freitag gesagt, dass
ihnen die zirkulierenden Corona-Varianten Sorgen bereiten. Punktuell
wurden bereits Lockdowns für einige Städte oder Provinzen verhängt,
wie etwa im mittelitalienischen Perugia, wo sich die brasilianische
Variante ausgebreitet hat.