Frankreichs Gesundheitsminister erwägt Lockdown in Küstenregion

Nizza (dpa) - Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran hat wegen
der Corona-Ausbrüche im Südosten des Landes zusätzliche regionale
Maßnahmen gefordert. Véran brachte dabei am Samstag in Nizza eine
Verschärfung der nächtlichen Ausgangssperre sowie einen teilweisen
oder kompletten Lockdown ins Spiel. Bis Sonntagabend sollen die
Verantwortlichen demnach über weitere Schritte für das Département
Alpes-Maritimes an der französischen Riviera entscheiden.

Zuvor hatte Véran gesagt, dass die Lage in dem Département besonders
besorgniserregend sei. Mit einer Inzidenz von 577 Fällen auf 100 000
Menschen ist das Gebiet nach Angaben der nationalen
Gesundheitsbehörde vom Donnerstag in Frankreich derzeit am stärksten
betroffen. Insgesamt zählt das Land mit seinen rund 67 Millionen
Einwohnerinnen und Einwohnern mehr als dreieinhalb Millionen
Corona-Fälle. Es starben fast 84 000 Infizierte.

In ganz Frankreich gilt seit Wochen ein Ausgangssperre ab 18.00 Uhr.
Auch zum Einkaufen oder Spaziergang dürfen Menschen das Haus dann
nicht mehr verlassen. Ausnahmen gibt es etwa für den Weg zur Arbeit.
Schulen und Geschäfte sind landesweit weitgehend geöffnet.
Restaurants, Cafés und Theater bleiben geschlossen. Seit Wochen gibt
es in dem Land Diskussionen um einen erneuten Lockdown, wie es ihn
bereits im vergangenen Frühjahr und Herbst gegeben hatte. Von
Regierungsseite wurde immer wieder betont, man wolle einen dritten
Lockdown wenn möglich verhindern.