Projekt soll Ärzte in Corona-Impfungen einbinden

Potsdam (dpa/bb) - Brandenburger Ärzten soll es ab März in einem
Modellprojekt ermöglicht werden, in ihren Praxen oder bei
Hausbesuchen Corona-Impfungen vornehmen zu können. Das Interesse der
Praxen an dem Modellprojekt sei «sehr groß», sagte Christian Wehry,
Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung (KVBB) am Samstag in einer
ersten Einschätzung. Rund 500 Praxen hätten sich bereits gemeldet,
die bei dem Vorhaben der Landesregierung mitmachen wollten.

Ziel ist es laut KVBB, landesweit insgesamt rund 50 Praxen zu
identifizieren, die sich kurzfristig an dem Projekt beteiligen
wollen. Die Einbindung der Hausärzte bei den Corona-Schutzimpfungen
war ein Ergebnis des Brandenburger «Impfgipfels» vom Mittwoch.
Bislang dürfen die Arztpraxen keine Corona-Impfungen anbieten.

Das Modellvorhaben kann nach Worten von KVBB-Vorstandschef Peter
Noack aber nur die erste Etappe sein. Die Kassenärztliche Vereinigung
Brandenburg unterstütze deshalb Ministerpräsident Dietmar Woidke
(SPD) in seiner Forderung an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
(CDU), die Impfverordnung endlich anzupassen, damit alle Arztpraxen,
die sich bereit erklären, flächendeckend eingebunden werden können.
Laut Noack sei eine Umfrage unter knapp 1 900 Arztpraxen gestartet
worden, um Impfkapazitäten in den Praxen zu erfragen.

«Impfen in Arztpraxen bedeutet: Kurze Wege, direkter Zugang zur
Impfung ohne Vermittlung über Call-Center Aufklärung und Impfung aus
einer Hand!», hatte Noack betont.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Samstag sind bislang
154 624 Corona-Schutzimpfungen im Land durchgeführt worden. Davon
erhielten 85 192 Menschen eine erste Impfung, 69 432 bekamen bereits
ihre Zweitimpfung.