DIHK für Öffnungsstrategie nach bundesweit einheitlichen Kriterien

Berlin (dpa) - Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK)
hat sich in der Corona-Krise für einen Neustart des wirtschaftlichen
Lebens «nach bundesweit einheitlichen Kriterien mit nachvollziehbaren
Regeln für die Unternehmen» ausgesprochen. Die Dachorganisation der
79 Industrie- und Handelskammern hat Bundeswirtschaftsminister Peter
Altmaier (CDU) dazu eine Sammlung von Ideen und Vorschlägen zukommen
lassen. Darin heißt es, Schnelltests und digitale Tools könnten
wegweisend sein, um das wirtschaftliche Leben auch in den derzeit
stark betroffenen Bereichen wieder zu aktivieren. «Ziel ist es, eine
wirtschaftliche Öffnung insbesondere dort bald zu ermöglichen, wo
eine persönliche, am besten digitale Nachverfolgung möglich ist»,
zitierte die «Rheinische Post» (Samstag) aus dem Schreiben.

Beispiele für digitale Lösungen seien Frequenzmessungs- und
Prognosesysteme, digitale Registrierungssysteme zur Erfassung von
Besucherdaten im Tourismus oder in der Gastronomie sowie «ein
temporär gültiger digitaler Corona-Pass zum Nachweis eines negativen
Schnelltest-Ergebnisses. Die Informationen aus einem digitalen
Corona-Pass oder einer digitalen Visitenkarte mit bundesweit
einheitlichen Parametern könnten nicht nur im Gesundheitswesen,
sondern auch in der Wirtschaft genutzt werden, etwa beim Zugang zu
Arbeitsstätten, für Dienstreisen oder beim Zutritt zu
Veranstaltungen.

Der DIHK sprach sich dafür aus, individuelle Lösungen für
verschiedene Branchen finden - etwa für körpernahe Dienstleistungen,
Handel oder Gastgewerbe. Es sollte künftig keine pauschale Schließung
ganzer Wirtschaftszweige mehr angeordnet werden, wenn die Einhaltung
geltender Infektionsschutzmaßnahmen durch Hygienekonzepte plus
Teststrategien gewährleistet ist und gleichzeitig die Mobilität von
Bürgern mit digitalen Konzepten gesteuert werden kann.

Zu einer ausgewogenen Strategie gehört demnach auch, bei den
weltweiten Reisebeschränkungen die unterschiedliche Situation in
verschiedenen Ländern zu berücksichtigen. Es brauche verhältnismä
ßige
und differenzierte Reisewarnungen. Zur Effektivität von Maßnahmen
gehört aus Sicht der Wirtschaft auch, dass neben gesundheitlichen
Aspekten auch die wirtschaftlichen Auswirkungen in die Entscheidungen
einbezogen werden. Die internationalen Wertschöpfungsketten der
deutschen Wirtschaft etwa sollten nicht durch Grenzschließungen
unterbrochen werden.