Weiter Diskussion über frühere Impfung von Lehrern und Erziehern

Berlin (dpa) - In der Diskussion über Corona-Impfungen für Lehrkräf
te
und Kita-Personal haben sich Vertreter mehrerer Bundesländer für ein
Vorziehen dieser Berufsgruppen in der Impfreihenfolge ausgesprochen.
«Alle Öffnungsszenarien sehen völlig zurecht eine hohe Priorität f
ür
den Bildungsbereich vor. Da ist es nur folgerichtig, auch die
Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen und Erzieher mit einer
höheren Priorität als bisher zu impfen», sagte Niedersachsens
Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) der «Hannoverschen
Allgemeinen Zeitung» (Samstag).

Der MDR berichtete unter Berufung auf Aussagen der sächsischen
Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD), dass allen Beschäftigten
dieser Bereiche in Kürze ein Impfangebot mit dem Vakzin von
Astrazeneca gemacht werden könne. Brandenburgs Ministerpräsident
Dietmar Woidke (SPD) hatte in einem am Freitag bekanntgewordenen
Schreiben an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) um eine
Prüfung gebeten, inwieweit diejenigen aus der dritten Gruppe der
Impfreihenfolge bereits jetzt mit dem ausreichend vorhandenen
Präparat von Astrazeneca geimpft werden könnten. «Dies würde auch
eine schnellere Impfung von Lehrerinnen und Lehrern sowie
Erzieherinnen und Erziehern ermöglichen», heißt es darin.

Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) unterstützt die
Forderung einer früheren Impfung ebenfalls. Berlin bereite sich auf
eine entsprechende Anpassung der Impfverordnung vor, sagte sie am
Freitag. Spahn hatte ebenfalls am Freitag erkennen lassen, dass er
eine frühere Priorisierung von Grundschullehrern und Kita-Personal
bei Impfungen ermöglichen will, da Abstandsregeln für sie nicht
durchgehend einzuhalten seien. Dem Minister zufolge zeichnet sich ein
«relativ großer Konsens» in dieser Frage ab. Für den Fall einer
Einigung stellte er eine zügige Änderung der Impfverordnung in
Aussicht.

Nach der aktuellen Corona-Impfverordnung sind Erzieher und Lehrkräfte
erst in der dritten Gruppe (erhöhte Priorität) an der Reihe.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der
Länder hatten das Gesundheitsministerium bei ihrer jüngsten Beratung
gebeten, eine höhere Priorisierung von Grundschullehrern und
Kita-Erziehern zu prüfen.