Sonne, Mond und Sterne im März 2021 - Frühlingsbeginn am Himmel Von Hans-Ulrich Keller, dpa

Im März hält der Frühling Einzug - auch am Sternenhimmel.

Stuttgart (dpa) - Am abendlichen Sternbilderhimmel beginnt im März
die Umstellung auf das Frühlingsszenario. In der Meteorologie gilt
der März als erster Frühlingsmonat. Die hellen und auffälligen
Winterbilder ziehen aber noch die Blicke auf sich. Sie sind allesamt
schon weit in die westliche Himmelshälfte gerückt.

Der Himmelsjäger Orion schickt sich an, im Südwesten unterzugehen.
Sirius funkelt noch bläulich-weiß im Südwesten. Höher noch leuchtet

Prokyon, der hellste Stern im Kleinen Hund. Der Stier mit seinem
orangenen Hauptstern Aldebaran steht schon weit im Westen. Noch hoch
am Westhimmel stehen die Zwillinge mit dem Brüderpaar Kastor und
Pollux. Im Nordwesten glänzt die helle Kapella im Fuhrmann.

Die Kassiopeia, das Himmels-W, ist zum Nordwesthorizont herabgesunken
während hoch im Nordosten, fast schon im Zenit, der Große Wagen
hilft, den Polarstern zu finden.

Hoch im Süden ist der mächtige Löwe mit seinem bläulichen Hauptster
n
Regulus kurz davor, die Mittagslinie zu durchschreiten. Der Löwe ist
das Leitsternbild des Frühlingshimmels. Tief im Osten ist der
orangene Arktur im Sternbild des Rinderhirten erschienen. Im Südosten
nimmt die Jungfrau ihren Platz ein. Ihr bläulicher Hauptstern Spica
ist knapp über dem Südosthorizont zusehen.

Damit ist das Frühlingsdreieck aus Regulus, Arktur und Spica komplett
aufgegangen. Zwischen den Zwillingen und dem Löwen ist der Krebs
beheimatet. Er ist zwar ein unscheinbares Sternbild und infolge
störender irdischer Lichtquellen und Luftverschmutzung kaum zu
erkennen. Aber dem Namen nach ist er gut bekannt, gehört er doch zum
Tierkreis, also jenen dreizehn Sternbildern, durch die die Sonne Jahr
für Jahr hindurchwandert. Vom 20. Juli bis 10. August zieht die Sonne
durch das Sternbild Krebs.

Im Krebs findet sich auch der Sternhaufen Krippe. Mit bloßen Augen
sieht man nur ein mattes Lichtfleckchen. Im Fernglas wimmelt es hier
vor Sternen. Die scheinbare Sonnenbahn zieht durch den Krebs, weshalb
von Zeit zu Zeit helle Planeten die Krippe passieren.

Die Sonne überschreitet am 20. März exakt um 10.37 Uhr den
Himmelsäquator und wechselt auf die Nordhalbkugel des Firmaments.
Dieser Zeitpunkt gilt als astronomischer Frühlingsbeginn. Es tritt
die Frühlingstagundnachtgleiche ein. Der Fachbegriff lautet
Frühlings-Äquinoktium. Der Frühlingspunkt, der Schnittpunkt von
aufsteigender Sonnenbahn mit dem Himmelsäquator, markiert den
Startpunkt des Tierkreiszeichens Widder, der in unserer Zeit im
Sternbild der Fische liegt.

Als einziger heller Planet am Abendhimmel zeigt sich im März Mars.
Mit Einbruch der Dunkelheit steht er schon hoch im Südwesten. Der
rötliche Planet wandert durch das Sternbild Stier und tritt zu
Monatsbeginn in das Goldene Tor der Sonnenbahn. Es wird von den
beiden Sternhaufen Plejaden und Hyaden markiert, die gewissermaßen
die Torpfosten darstellen. Im Fernglas beeindrucken beide durch ihr
prächtiges Gewimmel an Sternen.

Weiter zieht Mars seine Bahn und passiert am 23. nördlich Aldebaran,
dem orangenen Hauptstern des Stieres. Schon am 19. ergibt sich ein
netter Himmelsanblick, wenn abends die Sichel des zunehmenden Mondes
zwischen Mars und Aldebaran steht. Mars genießt zurzeit die besondere
Aufmerksamkeit der Astronomen und der breiten Öffentlichkeit. Denn am
18. Februar landete die Nasa-Raumsonde «Perseverance» im Krater
Jezero und setzte einen Rover ab, auch ein kleiner Helikopter ist mit
von der Partie.

Venus überholt am 26. die Sonne im Tierkreis. Sie erreicht dabei mit
258 Millionen Kilometer ihre größte Entfernung von der Erde. Sie hält

sich somit am Taghimmel nahe der Sonne auf und bleibt nachts
unsichtbar unter dem Horizont verborgen. Im Mai beginnt Venus ihre
Abendsternperiode.

Jupiter ist ab Mitte Februar in der beginnenden Morgendämmerung tief
am Südosthimmel zu sehen. Der Riesenplanet hält sich im Sternbild
Steinbock auf.

Saturn, ebenfalls im Steinbock, erscheint um den 15. am Morgenhimmel.
Der Ringplanet ist allerdings lichtschwächer als der auffälligere
Jupiter.

Merkur erreicht am 6. März mit 27 Grad seinen größten westlichen
Winkelvorsprung vor der Sonne. Er geht zwar morgens kurz vor der
Sonne auf. Aber die Helligkeit des Himmels hat dann schon soweit
zugenommen, dass der flinke Götterbote nicht mehr erkannt werden
kann. Aber in den südlichen Mittelmeerländern, in den Tropen und auf
der Südhalbkugel zeigt sich der kleinste der acht Planeten Anfang
März kurz am Morgenhimmel.

Der Mond kommt am 2. März mit 365 420 Kilometer Entfernung in
Erdnähe. Neumond tritt am 13. um 11.21 Uhr ein. Seinen erdfernsten
Bahnpunkt passiert der Mond am 18. frühmorgens, wobei ihn 405 250
Kilometer von uns trennen. Vollmond tritt am 28. um 20.48 Sommerzeit
im Sternbild Jungfrau ein.