Corona-Hotspot Flensburg - Dänemark schließt mehrere Grenzübergänge

In Flensburg hat die britische Virusvariante die Oberhand gewonnen.
Inzwischen gehen fast alle Neuinfektionen auf die Mutante zurück. Die
Grenzstadt reagiert - und auch Dänemark zieht Konsequenzen.

Kopenhagen/Flensburg (dpa) - Dänemark hat wegen der Corona-Lage in
Flensburg mehrere kleinere Grenzübergänge nach Deutschland
geschlossen. In der Grenzstadt im Norden von Schleswig-Holstein
werden nach Angaben von Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD)
inzwischen fast nur noch Corona-Infektionen mit der zunächst in
England aufgetretenen Variante B.1.1.7 festgestellt, die als
besonders ansteckend gilt.

Die dänische Regierung habe sich deshalb dazu entschlossen, den
Einsatz an der deutsch-dänischen Grenze zu verschärfen, teilte das
Justizministerium am Freitag in Kopenhagen mit. Konkret wollte die
dänische Polizei in der Nacht zum Samstag insgesamt 13 Grenzübergänge

schließen. Wichtige Übergänge wie Frøslev, Kruså und Padborg soll
ten
dagegen offen bleiben. Dort werde aber «wesentlich intensiver»
kontrolliert, erklärte das Ministerium.

In Flensburg selbst gelten seit Mitternacht nochmals verschärfte
Corona-Auflagen. So treten an diesem Samstag nächtliche
Ausgangsbeschränkungen in der Zeit von 21.00 Uhr bis 5.00 Uhr in
Kraft. Zudem sind dort vorerst private Treffen untersagt. Es gibt
Ausnahmen, zum Beispiel für den Weg zur Arbeit oder zum Arzt.

Trotz des Lockdowns sind die Infektionszahlen in Flensburg seit Mitte
Januar erheblich gestiegen. Mittlerweile zählt die Stadt an der
dänischen Grenze bundesweit zu den Corona-Hotspots. Als Ursache wird
die rasche Ausbreitung der Virusvariante B.1.1.7 vermutet. Diese
Mutante wurde erstmals am 15. Januar in Flensburg nachgewiesen.
Inzwischen werden in der Stadt nach Angaben der Oberbürgermeisterin
fast nur noch Neuinfektionen mit mutierten Viren festgestellt.