Biontech-Gründer: Impfstoff-Dosis für 15 bis 30 Euro angeboten

Berlin (dpa) - Die Hersteller Biontech und Pfizer haben ihren
Impfstoff nach Angaben des Biontech-Gründers Ugur Sahin im Sommer
2020 allen Industriestaaten zu einem Preis zwischen 30 und 15 Euro
angeboten. Das Preismodell habe man im Juli für alle Industrieländer
mit entsprechend großen Bestellmengen errechnet, sagte Sahin der
«Bild» (Samstag). «Am 22. Juli haben wir den USA-Vertrag auf Basis
der neuen Parameter unterschrieben, aus dem die 19,50 Dollar
ersichtlich waren. Dieses Preismodell haben dann alle
Industriestaaten erhalten.»

Die EU-Kommission hatte sich im Herbst in einem Rahmenvertrag
zunächst 300 Millionen Dosen des Impfstoffs des Mainzer Herstellers
Biontech und des US-Konzerns Pfizer gesichert. Der Preis blieb unter
Verschluss. Die nach einem neuartigen Verfahren entwickelten
mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sind deutlich teurer
als herkömmliche Mittel, wie etwa der Impfstoff von Astrazeneca.

Sahin zufolge war bis zum Sommer unklar, wie die Rahmenbedingungen
der Produktion des Impfstoffs aussehen würden. «Wir hatte in den
Jahren 2019 und 2020 zunächst nur selbst in kleinen Mengen Dosen für
unsere klinischen Studien hergestellt», sagte er der «Bild». Für di
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ersten 2000 Dosen habe man Kosten von 1,5 Millionen Euro gehabt. «Die
Infrastruktur für die Massenproduktion gab es nicht. Wir wussten zum
damaligen Zeitpunkt schlicht noch nicht, wie sich die Produktion
genau skalieren lässt, was genau die Studien bezüglich der
mRNA-Dosierung ergeben und wie die Produktionsabläufe und Kosten
genau sein werden.» Im Sommer habe man dann innerhalb von drei Wochen
gemeinsam mit der US-Firma Pfizer das Preismodell erarbeiten können.