US-Bilanz nach Millionen Impfungen: Kaum gefährliche Nebenwirkungen

Washington (dpa) - Die Auswertung von Berichten zu Nebenwirkungen
nach der Vergabe von Millionen Corona-Impfungen in den USA hat der
Gesundheitsbehörde CDC zufolge das Vertrauen in die Sicherheit der
Impfstoffe weiter gestärkt. Die meisten beschriebenen Nebenwirkungen
wie leichte Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit und Kopfweh
seien bei Impfungen normal, sagte CDC-Direktorin Rochelle Walensky am
Freitag. Diese verschwinden nach ein oder zwei Tagen zudem wieder,
wie sie sagte.

Etwas stärker seien die berichteten Nebenwirkungen nach der zweiten
Impfdosis ausgefallen. Ungefähr die Hälfte der Befragten habe sich
danach nicht so gut gefühlt, sagte Walensky. «Das sollte Sie nicht
davon abhalten, ihre zweite Dosis zu bekommen.» Aber man müsse sich
nach der Impfung einen Tag etwas zurücknehmen, sagte Walensky. Die
Nebenwirkungen entsprächen den Erkenntnissen aus den Studien vor der
Notfallzulassung der Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna.

Das CDC stützt sich für die Auswertung auf Daten aus zwei Quellen.
Zum einen beantworteten im Erhebungszeitraum von Mitte Dezember bis
Mitte Januar rund 1,6 Millionen Menschen nach der erhaltenen Impfung
eine CDC-Umfrage. Insgesamt wurden bis Mitt Januar 13,8 Millionen
Dosen verabreicht. Auf einem anderem Weg erhielt das CDC zudem knapp
7000 Berichte zu Nebenwirkungen von Impfungen. 91 Prozent dieser
Fälle seien Meldungen milder Nebenwirkungen gewesen, hieß es.

Das CDC erklärte, pro eine Million Impfungen habe es 4,5 Fälle von
schweren allergischen Reaktionen (Anaphylaxis) gegeben. Diese konnten
behandelt werden. Das entspreche der Häufung bei anderen Impfungen,
hieß es. Es habe nach der Impfung 113 Berichte über Todesfälle
gegeben, die Impfung werde aber nicht als Ursache angesehen.

Unter den Todesfällen seien 78 Heimbewohner gewesen, von denen
wiederum etwa die Hälfte bereits in einem Hospiz betreut worden sei,
erklärte das CDC. Die beobachteten Todesfälle entsprächen der
statistischen Erwartung für die Altersgruppe, hieß es. Auch bei den
35 Toten, die nicht in Heimen lebten, ergäben die vorhandenen
Totenscheine oder Autopsien kein Bild, das «einen kausalen
Zusammenhang mit der Impfung nahelegen könnte», erklärte das CDC.

In den USA haben seit Mitte Dezember bereits 41 Millionen Menschen
mindestens eine Impfdosis bekommen, 16 Millionen haben bereits beide
nötigen Dosen bekommen, wie Daten des CDC zeigen.