Infektionsgeschehen geht nicht zurück - Ministerin: Impfen schützt

Magdeburg (dpa/sa) - Das Infektionsgeschehen in Sachsen-Anhalt geht
nicht weiter zurück. Die Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der
Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche - lag am
Freitag bei 92,81, wie das Sozialministerium in Magdeburg mitteilte.
Das ist der höchste Wert seit gut einer Woche, zwischenzeitlich lag
die Inzidenz mehrere Tage knapp über 80, an den zurückliegenden
beiden Tagen bei 90,90 und 90,26. Von Donnerstag- bis
Freitagnachmittag wurden den Angaben zufolge 326 Neuinfektionen
gemeldet sowie 33 weitere Sterbefälle im Zusammenhang mit dem Virus.

Weiterhin gehört Sachsen-Anhalt nach dem Nachbarbundesland Thüringen
zu den Regionen mit dem höchsten Infektionsgeschehen. Den
Bundesschnitt gab das Robert Koch-Institut mit 56,8 an. Es warnte am
Freitag, dass der seit einigen Wochen erreichte Rückgang der
Neuinfektionen in Deutschland auch angesichts ansteckenderer
Virus-Varianten wohl ins Stocken komme. «Wir stehen möglicherweise
erneut an einem Wendepunkt», sagte Präsident Lothar Wieler.

Insgesamt wurden in Sachsen-Anhalt seit Beginn der Pandemie 58 301
Corona-Fälle im Land erfasst. Unterdessen sind 97 Intensiv- und
Beatmungsbetten mit Covid-19-Patienten belegt; 52 dieser Patienten
werden künstlich beatmet. Alles in allem starben den Angaben zufolge
im Land 2311 Menschen mit oder an dem Virus.

Seit dem Impfstart haben landesweit 76 749 Menschen die erste Spritze
bekommen, 43 921 auch die zweite. Die Quote für Erstimpfungen liegt
damit landesweit bei rund 3,5 Prozent, die für die Zweitimpfungen bei
2,0 Prozent.

Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) rief Pflegekräfte und
medizinisches Personal, das neben den Menschen ab 80 zuerst geimpft
werden soll, dazu auf, sich immunisieren zu lassen. «Alle drei in der
EU zugelassenen Impfstoffe bieten einen wirksamen Schutz vor einem
schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf nach einer
Covid-19-Infektion», erklärte Grimm-Benne. Die diskutierten Bedenken,
gerade mit Blick auf den Astrazeneca-Impfstoff, seien unbegründet.
Die 14 Impfzentren in Sachsen-Anhalt seien am Freitag mit weiteren 19
200 Impfdosen von Astrazeneca beliefert worden.