Gesundheitssenatorin Kalayci will frühere Impfungen für Lehrkräfte

Berlin (dpa/bb) - Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD)
unterstützt die Forderung, dass unter anderem Lehrerinnen und Lehrer
früher als bisher vorgesehen eine Corona-Schutzimpfung bekommen. Der
Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte dem
«Tagesspiegel» gesagt, es müsse geprüft werden, welche Gruppen als

nächstes mit dem Impfstoff von Astrazeneca geimpft werden könnten, um
seine Nutzung sicherzustellen. Müller hatte dafür Lehrkräfte,
Erzieher, Polizei und Feuerwehr vorgeschlagen. «Wir werden das, was
der Regierende Bürgermeister angekündigt hat, auch in Berlin
entsprechend umsetzen», sagte Kalayci am Freitag.

Hintergrund ist die Diskussion um eine zurückhaltende Nutzung des
Astrazeneca-Impfstoffs, der in Deutschland bisher nur bis zum Alter
von 65 Jahren gespritzt wird. Die Vorbehalte gegen das Präparat sind
aus Sicht von Wissenschaftlern unbegründet. Kalayci wies darauf hin,
dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Impfverordnung
des Bundes entsprechend anpassen müsste, damit Mitarbeiter des
Bildungsbereichs in der Impfreihenfolge vorgezogen werden könnten.
Berlin bereite sich darauf vor.

Nach der Impfverordnung sollen zuerst über 80-Jährige,
Pflegeheimbewohner und Pflegekräfte sowie medizinisches Personal mit
erhöhtem Corona-Ansteckungsrisiko geimpft werden. Lehrerinen und
Lehrer wären in der Reihenfolge der zu impfenden Gruppen erst
deutlich später dran. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke
(SPD) hat inzwischen in einem Schreiben an Spahn vom Donnerstag darum
gebeten zu prüfen, ob Lehrer und Erzieher bereits jetzt mit dem
Astrazeneca-Präparat geimpft werden könnten.

Kalayci betonte, sie halte Astrazeneca für einen guten Impfstoff.
Vonseiten der Krankenhäuser sei ihr signalisiert worden, dass die
Nachfrage nach Impfungen damit durchaus da sei. «Bei den
niedergelassenen Ärzten müssen wir tatsächlich noch ein paar Tage
gucken, ob die Nachfrage kommt.»