Söder wirbt für Corona-Öffnungsmatrix - Chance für Osterurlaub

München (dpa) - Trotz der aktuell unklaren Perspektiven in der
Corona-Krise wegen Virusmutationen sieht Bayerns Ministerpräsident
Markus Söder noch Chancen für einen Osterurlaub in diesem Jahr.
«Ostern ist noch völlig offen. Der Osterurlaub entscheidet sich in
den nächsten drei Wochen», sagte der CSU-Chef am Freitag nach einer
Videokonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und 96 bayerischen
Kommunalpolitikern. Wer es jetzt sehr überstürze, «der gefährdet de
n
Osterurlaub mehr als jemand, der es jetzt etwas langsamer angehen
lässt». Bei der Konferenz von Bund und Ländern am 3. März könne d
ies
besser eingeschätzt werden.

Derzeit sei Deutschland in einer «hochsensiblen Phase» der Pandemie,
sagte Söder. Es sei eine Gratwanderung zwischen Sorgen und Wünschen.
Es zeige sich, dass die Infektionszahlen aktuell nur noch leicht
sinken würden, zugleich aber der Anteil der nachgewiesenen
Infektionen mit Virusmutationen steil steige.

Die Politik dürfe deshalb nicht «irgendwelchen kurzfristigen
Stimmungen» nachgeben, sondern müsse weiter sorgfältig vorgehen,
betonte Söder. «Wir brauchen eine intelligente Öffnungsmatrix, keinen

starren Stufenplan, aber eine Öffnungsmatrix, die ein breites
Instrumentarium bietet, um entsprechend zu reagieren.» Hierzu zähle
ausdrücklich auch die Option, auch bei Verschlechterungen schnell
reagieren zu können.

Dies beinhalte auch die Möglichkeit für regionale Differenzierungen,
wenn die jeweiligen Infektionszahlen deutlich auseinander lägen. In
jedem Fall müsse durch eine kluge Steuerung verhindert werden, dass
es zu einem Shopping-Tourismus komme, bei dem auch Menschen aus
Hotspots in andere Kommunen fahren. Im Handel seien hierfür etwa
Öffnungskonzepte mit kleinen Quadratmeterzahlen pro Kunde oder
Terminvergaben an Kunden denkbar.