Corona-Lockdown als Astronautentraining?

München (dpa) - Die Coronapandemie ähnelt nach Ansicht der
Astrophysikerin Suzanna Randall dem Leben auf einer Raumstation. «Wir
sind alle ein bisschen zu Astronauten geworden während der
Coronazeit», sagte die 41-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. «Da
lernen wir, wie es ist, nicht rausgehen zu können und auf sich selber
gestellt zu sein.» Sie selbst bereitet sich schon seit einiger Zeit
auf einen Flug ins All vor. Neben Insa Thiele-Eich ist die Forscherin
aus Garching bei München Finalistin im privaten Wettbewerb «Die
Astronautin», der erstmals eine Frau aus Deutschland zur
Internationalen Raumstation ISS schicken will.

Bis eine der Beiden in den Weltraum starten kann, wird es jedoch noch
dauern. Wegen der Coronapandemie verzögert sich alles. Randall und
Thiele-Eich haben die Zeit genutzt und ein Kinderbuch geschrieben.
Mit «Unser Weg ins Weltall» wollen sie vor allem Mädchen für die
Raumfahrt begeistern und dazu motivieren, MINT-Fächer wie Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaften oder Technik zu studieren. Denn
zwischen Frauen und Männern bestehe immer noch ein Ungleichgewicht in
wissenschaftlichen Berufen und in Führungsebenen, heißt es im
Nachwort. Man wolle Frauen und Mädchen deshalb ermutigen, ihren
eigenen Weg zu gehen, «und nicht zuletzt nach den Sternen zu
greifen».