Beten gegen Corona: Tansanias Präsident will Gott gnädig stimmen

Daressalam (dpa) - Der wegen seinem Umgang mit dem Coronavirus
zunehmend kritisierte tansanische Präsident John Magufuli setzt beim
Kampf gegen die Pandemie weiter auf die Kraft des Gebets. Bei der am
Freitag live im nationalen TV übertragenen Trauerfeier für den
gestorbenen Spitzenpolitiker John Kijazo in Daressalam rief er
landesweit zu Gebeten auf: «Wir haben uns nicht eingesperrt und wir
werden jetzt auch keinen Lockdown für das Land verhängen weil ich
glaube, dass das vorübergehen wird, wenn wir uns Gott unterwerfen.»
Seit die «Atemprobleme» begonnen haben, hätten einige Menschen mit
Drohungen gegen andere begonnen. «Das sollte aufhören», so Magufuli.


Er denke, dass Gott die Tansanier testen wolle, weil sie etwas falsch
gemacht hätten. Im Januar hatte der Präsident des ostafrikanischen
Landes vor Corona-Impfungen gewarnt. Tansania hat nur wenige
Corona-Einschränkungen eingeführt und gibt seit Mai 2020 keine
offiziellen Corona-Zahlen mehr bekannt.