Prien will schnellere Corona-Schutzimpfungen für Lehrer und Erzieher

Maskenpflicht an den Grundschulen und kostenlose Corona-Tests für
Personal auch an Kitas: Damit will Schleswig-Holstein für Sicherheit
bei den Öffnungen von Kitas und Grundschulen sorgen.
Bildungsministerin Prien hofft zudem auf schnellere Schutzimpfungen.

Kiel (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien
(CDU) hat schnellere Corona-Schutzimpfungen für Lehrer und Erzieher
gefordert. Wenn die Priorisierung von Bildung ernst gemeint sei,
müssten Lehrer, das Kita-Personal und andere Beschäftigte an den
Schulen «in der Impf-Priorität weiter nach oben rücken», sagte Prie
n
am Freitag mit Blick auf die Öffnung von Grundschulen und Kitas in
der kommenden Woche. Die Landesregierung setze auf eine bundesweite
Lösung. Dann könnten Lehrer und Erzieher «relativ bald, auch im Mär
z
schon» Impfungen erhalten.

Lehrer und Schul-Mitarbeiter sowie Erzieher und Beschäftigte in den
Kitas können sich zudem bis zu zweimal pro Woche kostenlos auf Corona
testen lassen. Dafür hat die Landesregierung 17,2 Millionen Euro
bereitgestellt. In den Grundschulen gilt für alle künftig eine
Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske.

Der Gewerkschaft Verdi reichen die Pläne nicht aus. Beschäftigte
müssten sich jederzeit testen lassen können, teilte die Gewerkschaft
mit. Wenn das Personal nicht für feste beziehungsweise kleinere
Gruppen reiche, müssten Öffnungszeiten reduziert werden. Zudem
müssten für alle Beschäftigten medizinische und FFP2-Masken vorhanden

sein und auf dem gesamten Gelände Maskenpflicht herrschen.

Der SPD-Bildungspolitiker Martin Habersaat begrüßte die Teststrategie

dagegen. «Wenn knapp 30 Menschen den Vormittag in einem geschlossenen
Raum verbringen, ist die Sorge, die Lehrkraft könne infiziert sein,
allerdings nicht die einzige.»

Bildungsministerin Prien verwies auf die Folgen des Lockdowns für die
Kinder. Durch die Rückkehr der Grundschulen in weiten Teilen des
Landes zum Präsenzunterricht werde Schaden von den Kindern
abgewendet. «Schule ist nicht nur ein Lernort, er ist auch ein
sozialer Ort und daher für die Entwicklung der Kinder immens
wichtig», sagte Prien. Bildung habe absolute Priorität.

In zehn Kreisen und kreisfreien Städten sowie auf Helgoland öffnen
die Grundschulen am Montag wieder. Zunächst sollen dabei Lesen,
Schreiben, Rechnen sowie soziales Lernen im Vordergrund stehen. An
den weiterführenden Schulen bleibt es bis zum 7. März beim Lernen auf
Distanz, lediglich in den Abschlussklassen gibt es Präsenzangebote.

Wegen weiter hoher Infektionszahlen gibt es in den Grundschulen in
Flensburg und dem Kreis Schleswig-Flensburg nur eine Notbetreuung.
Lediglich Abschlussklassen werden unterrichtet. Auch in Lübeck und
dem Kreis Pinneberg (mit Ausnahme der Nordseeinsel Helgoland) wird
das Distanzlernen an den Grundschulen bis 28. Februar fortgesetzt. Ab
1. März soll es dort Wechselunterricht an den Grundschulen geben.

«Wenn die Fallzahlen weiter so stabil sinken, halte ich es für
möglich, dass auch in Pinneberg zum 1. März die Grundschulen in den
Präsenzunterricht gehen», sagte Prien. Für den Kreis Herzogtum
Lauenburg soll bereits am Montag entschieden werden, wie es ab März
weitergeht. Bis 28. Februar findet an den dortigen Grundschulen auch
nur Distanzlernen statt.

Die Landesregierung will weiterhin jeweils mit einer Woche Vorlauf
verbindliche Entscheidungen für die Schulen treffen. Prien
appellierte an die Eltern, ihre Kinder nur dann zur Schule zu
schicken, wenn diese keine Krankheitssymptome aufwiesen.

Wegen der unklaren Infektionslage in mehreren Kreisen sollen die
schriftlichen Abiturprüfungen an den beruflichen Gymnasien um einen
Monat verschoben werden. Sie finden nun erst nach den Osterferien
statt - wie an den allgemeinbildenden Gymnasien und
Gemeinschaftsschulen.