Virus-Varianten: RKI rechnet mit mehr Corona-Ausbrüchen

Berlin (dpa) - Das Robert Koch-Institut rechnet in den kommenden
Wochen mit mehr Corona-Ausbrüchen. «Wir stehen möglicherweise erneut

an einem Wendepunkt. Der rückläufige Trend der letzten Wochen setzt
sich offenbar nicht mehr fort», sagte Präsident Lothar Wieler am
Freitag. Die Fallzahlen stagnierten, in vielen Bundesländern sei ein
Plateau entstanden. Doch das sei zu hoch. «Wir wissen noch nicht
genau, ob die besorgniserregenden Varianten dabei eine Rolle
spielen», sagte Wieler. Der Anteil der Variante B 1.1.7. steige
jedoch rasant an. Deshalb erwarte er in den kommenden Wochen mehr
Ausbrüche. «Auch unter jüngeren Menschen. Es werden auch mehr junge
Erwachsene, Jugendliche und auch Kinder erkranken.»

«Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Bekämpfung der Pandemie
dadurch auch schwieriger wird», sagte Wieler. Es werde schwieriger,
das Ziel eines niedrigen Inzidenz-Niveaus zu erreichen. «Jede
unbedachte Lockerung beschleunigt das Virus und wirft uns zurück.
Dann stehen wir in ein paar Wochen genau wieder an dem Punkt, wo wir
Weihnachten waren.»

Wieler appellierte erneut an die Bundesbürger, Kontakte auf das
nötigste einschränken, sich möglichst draußen zu treffen, möglich
st
nicht zu verreisen sowie Masken über Mund und Nase zu tragen. «Auch
im Büro, im Auto und in öffentlichen Verkehrsmitteln». Er riet dazu,

Impfangebote anzunehmen. Alle Impfstoffe in Deutschland seien sicher,
wirksam und sie schützten.

Das Virus habe eine Boost erhalten. «Es macht große Sprünge, und da
dürfen wir nicht rückwärtsgehen.» Alle Maßnahmen wirkten aber auc
h
gegen neue Virus-Varianten. Deshalb gebe keinen Grund, sich
entmutigen zu lassen.