«Licht am Ende des Tunnels»: Viele Stars schon gegen Corona geimpft Von Christina Horsten und Benedikt von Imhoff, dpa

Die Corona-Pandemie hat auch das Leben vieler Stars durcheinander
gebracht. Mit der Impfung sehen einige jetzt endlich wieder «Licht am
Ende des Tunnels» und nutzen ihre Prominenz, andere Menschen zum
Impfen aufzufordern. Einige wenige zeigen sich allerdings skeptisch.

New York/London (dpa) - Noch nie sei er glücklicher darüber gewesen,
in einer Schlange anstehen zu müssen, kommentierte der Schauspieler
und frühere Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger. Auch
Schauspieler Sean Penn bezeichnete sich als «glücklichen Mann», und
Kollegin Jane Fonda versicherte: «Es tut nicht weh.» Die drei
Hollywood-Stars gehören zu den ersten Prominenten, die in den USA
schon eine Corona-Impfung bekommen haben - und danach über die
sozialen Medien davon berichteten.

Seit Dezember wird in den USA geimpft. Allerhöchste Priorität haben
Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal, aber
je nach Bundesstaat sind die Vorgaben unterschiedlich und vielerorts
können auch schon Menschen, die ein bestimmtes Alter erreicht haben,
bestimmten anderen Tätigkeiten nachgehen oder bestimmte
Vorerkrankungen haben, die Impfung bekommen - und dazu zählen auch
viele Stars. Mehr als jeder zehnte Amerikaner hat nach Angaben der
Gesundheitsbehörde CDC schon mindestens eine Impfdosis bekommen.

«Ein Licht am Ende des Tunnels nach einem Jahr selbst auferlegter
Quarantäne», schrieb der 83 Jahre alte Schauspieler Anthony Hopkins
und stellte ein Foto dazu, das ihn bei der Impfung in Los Angeles
zeigt. Unter den in den USA bereits geimpften Promis sind
beispielsweise Komiker Steve Martin, Country-Sängerin Loretta Lynn,
Musiker Tony Bennett, die Schauspieler Patrick Stewart, Samuel
Jackson, Harrison Ford, Billy Crystal und Jeff Goldblum,
Beach-Boys-Musiker Brian Wilson sowie Ex-Model Christie Brinkley.
Viele von ihnen nutzten die Gelegenheit, um ihre Fans über die
sozialen Medien aufzurufen, sich impfen zu lassen.

In Großbritannien ist man noch weiter. Weit mehr als ein Viertel der
Erwachsenen hat hier bereits eine erste Dosis erhalten, darunter
viele Promis. Mitte Dezember war «Gandalf»-Darsteller Ian McKellen
einer der ersten. Er fühle sich «euphorisch», sagte der 81-Jährige

hinterher. Joan Collins («Der Denver-Clan») erhielt ihre erste
Spritze am selben Tag wie Queen Elizabeth II.. Ein Fan kommentierte
Collins' Instagram-Eintrag («schmerzlos und reibungslos»): «Wie
passend, dass zwei Königinnen sie (die Spritze) am selben Tag
bekommen haben.» Auch Oscar-Gewinnerin Judi Dench war bereits dran.

Im neuesten Spot des britischen Gesundheitsdiensts NHS rufen gleich
zwei Show-Größen augenzwinkernd zur Impfung auf. Musiker Elton John
und Schauspieler Michael Caine «bewerben» sich in dem Clip um eine
Rolle für die Impf-Werbung. «Es hat nicht weh getan», sagt Caine
gelassen - und aus dem Off hört man den «Regisseur» rufen: «Lasst d
en
anderen Kerl wissen, dass er den Job nicht bekommen hat.»

Auch in den USA wurden Stars angeheuert, damit sie mit ihrem
Bekanntheitsgrad bei den vielen Menschen, die sie dadurch erreichen,
Vorbehalte gegen das Impfen ausräumen können - so wie beispielsweise
Schauspieler und Regisseur Tyler Perry. Um vor allem die
afroamerikanische Bevölkerung zu informieren, stellte Perry sich für
eine Informationssendung beim Fernsehsender BET (Black Entertainment
Television) zur Verfügung, nachdem er selbst geimpft worden war. «Ich
denke, darum geht es, um Aufklärung und Information», sagte Perry. Er
habe dem Impfstoff auch zunächst nicht getraut. Dann habe er aber
beschlossen, die Impfung zu bekommen, sobald Experten seine Fragen
beantwortet hätten.

Zugleich betonen manche Stars, sie hätten keinen Promi-Sonderbonus
erhalten, sondern ganz normal einen Termin ausgemacht und mit allen
anderen in der Schlange gewartet. «Um all eure Bedenken zu
zerstreuen, dass ich mich vorgedrängelt haben könnte, ich bin in der
zugelassenen Altersgruppe und habe mit anderen gemeinsam gewartet»,
schrieb die 79 Jahre alte TV-Köchin Martha Stewart.

Offensiv öffentlich gegen die Impfung ausgesprochen hat sich bislang
noch kein US-Promi, allerdings haben manche zumindest leichte
Vorbehalte durchscheinen lassen. So teilte beispielsweise die «Black
Panther»-Schauspielerin Letitia Wright ein impfkritisches Video via
Twitter. Sie habe nur ihre Sorge ausdrücken wollen, «darüber, was in

dem Impfstoff drin ist, und was wir in unsere Körper hinein tun»,
verteidigte sie sich danach gegen Proteste gegen das Video.
«Grease»-Schauspielerin Olivia Newton-John sagte jüngst in einem
Interview mit einer australischen Zeitung nur kurz angebunden, sie
habe nicht vor, sich impfen zu lassen.