Johnson ruft zu schnellerer Herstellung von Impfstoffen auf

London (dpa) - Der britische Premierminister Boris Johnson hat zu
einer deutlich schnelleren Herstellung von Impfstoffen aufgerufen. Es
sei eine beispiellose globale Leistung gewesen, innerhalb von rund
300 Tagen ein Corona-Vakzin zu entwickeln. Ziel sei nun, nur noch 100
Tage für eine solche Entwicklung zu benötigen, um bei künftigen
Gesundheitskrisen zahlreiche Leben zu retten, teilte die britische
Regierung vor einem Videogipfel der G7-Staats- und Regierungschefs an
diesem Freitag mit. Großbritannien hat in diesem Jahr den Vorsitz der
Gruppe sieben führender Wirtschaftsmächte inne.

«Die Entwicklung brauchbarer Coronavirus-Impfstoffe bietet die
verlockende Aussicht auf eine Rückkehr zur Normalität, aber wir
dürfen uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen», sagte Johnson. «Als

Staats- und Regierungschefs der G7 müssen wir heute sagen: nie
wieder.» Mehr denn je zuvor ruhten die Hoffnungen der Welt auf den
Schultern von Wissenschaftlern, sagte Johnson. «Indem wir unseren
kollektiven Einfallsreichtum nutzen, stellen wir sicher, dass wir
über die Impfstoffe, Behandlungsmethoden und Tests verfügen, um für
künftige Gesundheitsbedrohungen kampfbereit zu sein.»

Johnson will den G7-Vorsitz nutzen, um eine engere Zusammenarbeit bei
der Verteilung von Corona-Impfstoffen anzustoßen. Der Videogipfel ist
für den Nachmittag geplant. Anschließend nehmen mehrere Staats- und
Regierungschefs, darunter Johnson, US-Präsident Joe Biden und
Kanzlerin Angela Merkel, an der Münchner Sicherheitskonferenz teil.