Biontech und Pfizer starten Studie zu Corona-Impfung für Schwangere
New York/Mainz (dpa) - Die Hersteller Biontech und Pfizer beginnen
mit einer großen Studie zum Einsatz ihres Corona-Impfstoffs bei
Schwangeren. Damit solle die Sicherheit, Verträglichkeit und
Wirksamkeit des Impfstoffs für werdende Mütter geklärt werden,
teilten die beiden Unternehmen am Donnerstag mit. Schwangere und
Kinder sind bei den bisherigen Impfempfehlungen zumeist außen vor
gelassen worden, weil es bislang mangels entsprechender Studien keine
gesicherten Daten zur Verträglichkeit gab.
Der Impfstoff soll nun im Rahmen einer klinischen Studie der Phase
2/3 bei rund 4000 gesunden schwangeren Frauen ab 18 Jahren erprobt
werden. Die Impfungen sollen zwischen der 24. und 34.
Schwangerschaftswoche erfolgen, wie es hieß. Die Teilnehmerinnen
werden dabei zufällig in zwei Gruppen unterteilt werden: Eine Gruppe
bekommt den echten Impfstoff, die zweite nur eine Placebo-Impfung.
«Unser Ziel ist es, einen breiten Zugang zu unserem hochwirksamen
Covid-19-Impfstoff zu ermöglichen», erklärte die medizinische
Geschäftsführerin und Biontech-Mitgründerin Özlem Türeci. Nach de
m
Anlaufen der Impfkampagnen sei es Zeit, diese auch auf weitere
gefährdete Bevölkerungsgruppen wie schwangere Frauen zu erweitern.
«So können möglicherweise sowohl schwangere Frauen selbst als auch
zukünftige Generationen geschützt werden», erklärte Türeci.
Die Schwangeren werden im Rahmen der Studie bis zu zehn Monate
beobachtet. Dabei soll auch die Sicherheit der Impfung für die Babys
sowie die Übertragung potenziell schützender Antikörper auf die
Kinder untersucht werden, wie die Unternehmen mitteilten. Die
Säuglinge würden bis etwa zu ihrem sechsten Lebensmonat beobachtet,
hieß es. Jene Mütter, die während der Schwangerschaft nur ein Placebo
erhielten, sollen nach der Entbindung informiert werden und eine
Impfung erhalten können, wie es weiter hieß.
Der Chef für klinische Studien und Entwicklung beim US-Pharmakonzern
Pfizer, William Gruber, erklärte: «Schwangere Frauen haben ein
erhöhtes Risiko für Komplikationen und einen schweren
Covid-19-Verlauf.» Es sei daher sehr wichtig, einen sicheren und
effektiven Impfstoff für diese Bevölkerungsgruppe zu entwickeln.
Die beiden Unternehmen erproben den Impfstoff bereits in einer Studie
mit Teenagern. Zudem werde in den nächsten Monaten eine Studie mit
Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren begonnen, hieß es. Klinische
Studien zu Impfungen besonders schutzbedürftiger Gruppen wie
Schwangeren und Kindern beginnen in der Regel erst nach dem
erfolgreichen Abschluss vergleichbarer Studien mit Erwachsenen.