Britische Corona-Variante in Spanien - Impfbereitschaft steigt

Madrid (dpa) - Etwa 20 Prozent aller in Spanien in den vergangenen
Tagen registrierten Corona-Neuinfektionen gehen auf die ansteckendere
britische Variante des Erregers Sars-CoV-2 zurück. Diese Schätzung
nannte Gesundheitsministerin Carolina Darias am Donnerstag im
Parlament in Madrid. Zugleich verdoppelte sich einer Umfrage zufolge
binnen zwei Monaten die Zahl der Impfwilligen in Spanien und liegt
nun bei fast 83 Prozent, wie das Forschungsinstitut CIS mitteilte. Im
Dezember waren es noch nur gut 40 Prozent.

Bei der Verbreitung der britischen Variante gebe es große regionale
Unterschiede, betonte die Ministerin. So handele es sich etwa in
Andalusien schon bei 41 Prozent aller Corona-Neuinfektionen um die
zuerst in England beobachtete mutierte Variante des Virus, berichtete
der staatliche Fernsehsender RTV unter Berufung auf den regionalen
Gesundheitsminister Jesús Aguirre. In der zu Andalusien gehörenden
Region vor dem britischen Gibraltar seien es sogar 51 Prozent. In
einer Woche bis in zehn Tagen werde das mutierte Virus die dominante
Variante in Andalusien sein.

Spanien ist eines der besonders heftig von der Corona-Pandemie
getroffenen Länder. Bisher wurden mehr als 3,1 Millionen Infizierte
registriert, 66 316 Menschen starben an oder mit dem Virus. Die Zahl
der Neuinfektionen sinkt seit geraumer Zeit, liegt aber mit 118
Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen immer noch
relativ hoch.