Lebenserwartung in den USA wegen Corona deutlich gesunken

Washington (dpa) - Wegen der Corona-Pandemie ist die Lebenserwartung
in den USA deutlich gesunken. Besonders betroffen sind Schwarze und
Latinos. Die durchschnittliche Lebenserwartung sank im ersten
Halbjahr 2020 im Vergleich zu 2019 um ein Jahr von 78,8 auf 77,8
Jahre, wie am Donnerstag aus einer Studie der US-Gesundheitsbehörde
CDC hervorging. Damit fiel die Lebenserwartung auf den niedrigsten
Wert seit 2006.

Für die von der Pandemie in den USA besonders betroffenen
Minderheiten ging die Lebenserwartung noch stärker zurück: Für
Schwarze um 2,7 Jahre von 74,7 auf 72 Jahre. Das ist der niedrigste
Wert seit zwei Jahrzehnten. Für Latinos ging sie um knapp zwei Jahre
zurück, von 81,8 auf 79,9 Jahre, wie die CDC-Daten zeigten.

Experten gehen davon aus, dass die Daten für das ganze Kalenderjahr
2020 einen noch deutlicheren Rückgang der Lebenserwartung aller
Bevölkerungsgruppen zeigen werden. Die Daten des ersten Halbjahres
berücksichtigen vor allem die erste große Welle der Pandemie von März

bis Mai. Der starke Anstieg von Infektionen und Todesfällen im Süden
des Landes im Sommer wird nur teilweise erfasst, die dramatische
Entwicklung im Herbst und Winter gar nicht.