) Schulen öffnen zunächst nur in drei Regionen des Landes

Die Inzidenz muss zehn Tage unter 50 liegen, damit Schulen in einem
Landkreis oder einer kreisfreien Stadt wieder regulär öffnen dürfen.

Für die meisten Schüler im Land bleibt es damit erst einmal beim
Homeschooling. Ausnahmen sollen möglich sein.

Schwerin (dpa/mv) - Schulkinder bis Klasse sechs werden vom kommenden
Mittwoch (24.2.) an nur in den Landkreisen Rostock und
Vorpommern-Rügen sowie in der Stadt Rostock wieder normal zur Schule
gehen. Voraussetzung ist, dass die Inzidenz dort unter 50 bleibt, wie
das Bildungsministerium am Donnerstag in Schwerin bekannt gab.

In Landkreisen und kreisfreien Städten mit aktuellen Inzidenzwerten
zwischen 50 und 150 bleibe vorerst alles wie vor den Winterferien:
Die Präsenzpflicht ist aufgehoben, Kinder bis Klasse sechs können
aber in der Schule betreut werden, wenn dies zu Hause nicht möglich
ist. In Regionen mit mehr als 150 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner
binnen einer Woche (Inzidenz) gibt es nur eine Notbetreuung. Das
betrifft derzeit den Landkreis Vorpommern-Greifswald.

Der am Donnerstag vorgelegte Stufenplan des Ministeriums sieht vor,
dass die Schulen bis Klasse sechs ab dem 24. Februar überall dort
wieder regulär öffnen können, wo mindestens zehn Tage lang die
Inzidenz unter 50 liegt. Dies ist aktuell nur in den Landkreisen
Rostock und Vorpommern-Rügen sowie in der Stadt Rostock der Fall.

Dort gilt wieder Präsenzpflicht. Kinder mit Vorerkrankungen oder die
in einem Haushalt mit vorerkrankten Personen leben, könnten sich aber
weiterhin von der Präsenzpflicht befreien lassen, hieß es.
Präsenzunterricht gibt es den Angaben zudem landesweit in den
Abschlussklassen. In Regionen mit einer Inzidenz unter 50 muss daran
teilgenommen werden. Liegt sie höher, ist die Präsenzpflicht
aufgehoben.

Ab Klasse sieben soll der Präsenzunterricht am 8. März in den
Regionen starten, die mindestens zehn Tage lang eine Inzidenz von
unter 50 aufweisen. Die Lerngruppen sollen in der Regel geteilt
werden (Wechselunterricht). An den Präsenztagen gelte Präsenzpflicht.

Wo die Sieben-Tage-Inzidenz zwischen 50 und 150 liegt, gelten laut
Ministerium die Regeln wie vor den Winterferien: Es bleibt für die
Größeren beim Distanzunterricht. Die örtlichen Gesundheitsbehörden

könnten davon jedoch abweichen und Wechselunterricht erlauben, wenn
das Infektionsgeschehen in der Region klar abgrenzbar und die
Erteilung von Präsenzunterricht aus epidemiologischer Sicht
vertretbar ist.

Schüler, die nach den Winterferien wieder die Schule besuchen, müssen
ein von den Eltern ausgefülltes Formular vorlegen, in dem sie
versichern, dass das Kind sich in den vergangenen zehn Tagen nicht in
einem Risikogebiet aufgehalten hat. Außerdem müsse erklärt werden,
dass das Kind keine Symptome aufweist, die auf eine Infektion mit dem
Coronavirus hinweisen könnten.

Die oppositionelle Linke forderte eine schnellere Öffnung der
Schulen. Die Zeitspanne, in der eine Region die Inzidenz von 50 zu
unterschreiten habe, müsse von zehn auf fünf Tage halbiert werden,
forderte die Fraktionsvorsitzende im Landtag, Simone Oldenburg. Den
Schülern gehe sonst wertvolle Unterrichtszeit verloren. Die Grünen
schlugen einen Corona-Schnelltest für jeden Lehrer und Schüler pro
Woche vor, um die Sicherheit zu erhöhen.

Die AfD forderte, die Bildung der Kinder nicht an Inzidenzwerte der
Landkreise zu knüpfen. Der bildungspolitische Sprecher der
Landtagsfraktion, Jörg Kröger, sagte: «Das Hangeln von Woche zu Woche

ist für Kinder und Eltern kein verlässlicher Plan und würde das Chaos

zwischen Distanz- und Präsenzunterricht noch weiter verstärken.»
Unverständlich sei auch, warum Schüler der elften Klasse, deren
Leistungen in die Abiturnote einfließen, bei Inzidenzen über 50 vom
Präsenzunterricht ausgeschlossen würden. «Ihnen verbaut man so die
Chance auf ein gutes Abitur.» Kröger forderte, die Schulen unter
Hygieneauflagen für alle Klassen wieder zu öffnen.