Totenzahl in Pflegeheimen: New Yorks Gouverneur Cuomo unter Druck

New York (dpa) - New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo kommt in der
Corona-Krise wegen hoher Todeszahlen in Pflegeheimen unter Druck.
Hintergrund ist, dass die Zahl der Todesfälle in den Heimen zuletzt
stark nach oben korrigiert wurde - von 8500 auf mehr als 15 000.
Mehrere Medien - darunter die «New York Times» - berichten, dass
Abgeordnete des Staates eine Verschleierung der Ausmaße durch Cuomo
vermuten. Als Konsequenz planten sie, seine Machtbefugnisse zum
direkten Erlassen von Notfallmaßnahmen einschränken zu wollen.
Ebenfalls wurde bekannt, dass die Bundespolizei FBI und Ermittler
im Staat New York das Vorgehen der Regierung bezüglich Pflegeheimen
untersuchten.

Cuomo galt seit dem Beginn der Corona-Pandemie in New York vor knapp
einem Jahr als Fixpunkt für viele Amerikaner, unter anderem weil er
versprach, seine Politik strikt nach wissenschaftlichen
Notwendigkeiten auszurichten. Er inszenierte sich damit als
Gegenentwurf des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Tatsächlich
hat Cuomos Krisenmanagement ihm auch viel Lob, unter anderem des
US-Top-Immunologen Anthony Fauci, eingebracht und dafür gesorgt, die
Lage in New York nach einer Explosion der Corona-Fälle im Frühjahr
2020 einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen.