GEW fordert behutsamere Öffnung von Grundschulen und Kitas im Norden

Kiel (dpa/lno) - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hat die
für Montag geplante Öffnung der Grundschulen und Kitas in Teilen
Schleswig-Holsteins kritisiert. In einem am Donnerstag bekannt
gewordenen offenen Brief an Ministerpräsident Daniel Günther
(CDU) schrieb die GEW-Landesvize Katja Coordes von einem unnötig
hohen Risiko für Beschäftigte. «Weder in Kitas noch in Grundschulen
lassen sich schon aus pädagogischen Gründen die erforderlichen
Abstände einhalten.» In der Regel stehe kein ausreichender Schutz
durch FFP2-Masken und Lüftungsgeräte bereit.

Coordes verwies auf die Ausbreitung der Virusvariante B.1.1.7 in
Flensburg. «Besonders hier, aber auch in anderen Landesteilen, machen
sich immer mehr Pädagoginnen und Pädagogen, die im Notbetrieb oder in
Abschlussklassen in Präsenz eingesetzt sind, wegen der aktuellen
Entwicklung große Sorgen um ihre Gesundheit.» Der Wiedereinstieg in
den Unterricht müsse behutsam erfolgen. Laut einer Umfrage der
Gewerkschaft fühlten sich 85 Prozent der Mitglieder in den Kitas
nicht ausreichend geschützt.

Die GEW fordert auch bei niedrigen Inzidenzen halbierte Gruppen in
den Kitas und lediglich Wechselunterricht an den Grundschulen. Nötig
sei eine alltagstaugliche Teststrategie für Erzieher, Lehrer und
Schüler.

Abgesehen von den Städten Flensburg und Lübeck sowie den Kreisen
Schleswig-Flensburg, Pinneberg und Herzogtum Lauenburg öffnen am
22. Februar wieder Kitas und Grundschulen. In Grundschulen ist
Präsenzunterricht geplant, die Kitas wechseln wieder in den
Corona-Regelbetrieb. Bei den weiterführenden Schulen bleibt es aber
für die Jahrgangsstufen 5 bis 13 bis zum 7. März beim
Distanzunterricht.