«Jerusalema Challenge»: Opposition will wissen, was NRW bezahlt hat

In diesem Thema ist weiterhin Musik drin: Die Opposition in
Düsseldorf will wissen, was die NRW-Regierung für tanzende Polizisten
bei der «Jerusalema Challenge» an Lizenzgebühren bezahlt hat.

Düsseldorf (dpa) - Die SPD im Düsseldorfer Landtag will wissen,
welche Lizenzgebühren das Land Nordrhein-Westfalen für die
«Jerusalema Challenge» an den Konzern Warner Music bezahlt hat. Die
Oppositionspartei hat einen mündlichen Bericht im Innenausschuss
beantragt, der kommende Woche tagt. Das NRW-Innenministerium hatte
nach eigenen Angaben Lizenzgebühren für mehrere Polizeidienststellen
beglichen, die bei dem Internet-Phänomen mitgemacht und Tanz-Videos
veröffentlicht hatten.

Die SPD-Fraktion bittet in ihrem Antrag, der der Deutschen
Presse-Agentur in Düsseldorf am Donnerstag vorlag, «um Auskunft über

die Höhe der vom Land Nordrhein-Westfalen beglichenen Forderungen».
Tatsächlich hatten neben der Polizei auch andere landeseigene oder
kommunale Einrichtungen wie Uni-Kliniken oder Feuerwehren bei der
«Jerusalema Challenge» mitgemacht.

Dabei tanzt das Personal zu dem eingängigen Song der südafrikanischen
Künstler DJ Master KG und Nomcebo Zikode. Die Internet-Videos sollen
Hoffnung in der Corona-Pandemie machen. Warner Music war nachträglich
in vielen Fällen in Lizenzgebührenverhandlungen eingetreten.

Über die Höhe macht der Konzern keine Angaben. «Da wir uns des
Charakters der «Jerusalema Dance Challenge» aber bewusst sind,
berücksichtigen wir durch abgestufte Lizenzvergütungen die jeweiligen
Rahmenbedingungen des betreffenden Nutzers. Daher bieten wir je nach
Nutzer unterschiedliche Preiskategorien für unterschiedliche
Nutzungen an, auch rein symbolische Beträge», hatte eine Sprecherin
vergangene Woche mitgeteilt.

Warner Music verweist darauf, dass Institutionen mit den Videos auch
einen Werbeeffekt erreichen wollen. Darauf zielt auch die AfD im
Düsseldorfer Landtag ab. In einer Kleinen Anfrage, für deren
Beantwortung die Regierung vier Wochen Zeit hat, schreibt die
Fraktion: «Wie bewertet die Landesregierung den Werbeerfolg, den die
Polizei NRW mit den Videos zur «Jerusalema Challenge» erzielte?»