Israels Gesundheitsminister droht Impfbetrügern Haftstrafen an

Tel Aviv (dpa) - Israels Gesundheitsminister hat in der Corona-Krise
eine strenge Bestrafung für Betrügereien mit gefälschten
Impfausweisen angedroht. «Wir sind uns bewusst, dass der Impfausweis
gefälscht werden kann», sagte Juli Edelstein am Donnerstag bei einer
Pressekonferenz nahe Tel Aviv. «Wer glaubt, das sei ein Kinderspiel,
und sich zuhause einen Impfausweis druckt, obwohl er nicht geimpft
ist, und versucht, damit in ein Fitnessstudio, Theater oder
Sportereignis zu gehen, wird letztlich gefasst werden. Und dieses
Vergnügen im Theater oder Stadion wird dann im Gefängnis enden.» Die

Impfkampagne in Israel ist im Vergleich zu anderen Ländern sehr weit
fortgeschritten. Das Land mit seinen 9,3 Millionen Einwohnern gilt
als Vorreiter. Israel steckt inmitten eines schrittweisen Ausstiegs
aus einem Lockdown.

Ab Sonntag soll es für Geimpfte und Genesene in bestimmten Bereichen
mehr Privilegien geben als für Ungeimpfte. Um dies zu
bewerkstelligen, gibt es den Impfausweis, auch Grüner Pass genannt.
In Israel kann sich jeder Genesene sowie jeder Geimpfte eine Woche
nach der zweiten Impfung den Ausweis zuhause ausdrucken. Persönliche
Informationen sind mittels eines einfachen QR-Codes ablesbar. Ein
Cybersicherheitsexperte hatte einem Medienbericht zufolge bereits von
tausenden Fälschungsversuchen gesprochen. Der Sender Channel 12
berichtete, es gebe in einem Messengerdienst eine Gruppe mit
Zehntausenden Teilnehmern, in denen Fälschungen angeboten würden.

Insgesamt wurden in Israel seit dem 19. Dezember mehr als 4,1
Millionen Erst- und knapp 2,8 Millionen Zweitimpfungen verabreicht.
Zum Vergleich: Deutschland hat etwa neun mal so viele Einwohner wie
Israel. Dort erhielten bislang knapp drei Millionen Menschen eine
erste und rund 1,6 Millionen auch eine zweite Impfung.