Kretschmann nennt Debatte um Einfamilienhäuser albern

Stuttgart (dpa/lsw) - Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne)
hat den Vorwurf, die Grünen wollten Einfamilienhäuser verbieten,
strikt zurückgewiesen. «Zu behaupten, wir wollen Einfamilienhäuser
verbieten, ist einfach albern», sagte er bei einer Diskussion mit dem
baden-württembergischen Landesverband des Wirtschaftsrats der CDU am
Donnerstag. Das entspreche nicht den Fakten und sei auch eine völlig
rückwärtsgewandte Debatte. Die politische Auseinandersetzung könne
hart sein, man solle aber nicht Dinge in die Welt setzen, die nicht
stimmten. Die Bauleitplanung liege in der Hand der Gemeinden. «Wir
schreiben Gemeinden nicht vor, in welcher Weise sie Baugebiete
ausweisen», sagte Kretschmann. Man sollte lieber Debatten darüber
führen, wie Bauen preiswerter gemacht werden könne.

Die Grünen sehen sich derzeit vom politischen Gegner mit dem Vorwurf
konfrontiert, Einfamilienhäuser verbieten zu wollen. Aufsehen hatte
ein «Spiegel»-Interview mit Fraktionschef Anton Hofreiter erregt. Er
sei überspitzt wiedergegeben worden, hieß es von den Grünen.
Hofreiter war darin nach einem Beschluss eines Hamburger Bezirksamts
gefragt worden, das keine Einfamilienhäuser in die Bebauungspläne
aufgenommen habe. Er begründete diese Entscheidung mit der
«dramatischen Wohnungsnot» in der Gegend. Der Bezirk habe
entschieden, Wohnraum für viele statt für wenige zu schaffen.
Zugleich stellte Hofreiter klar: «Natürlich wollen die Grünen nicht
die eigenen vier Wände verbieten.»