Starker Anstieg der Infektionszahlen im Corona-Hotspot Thüringen

Erfurt (dpa) - In Thüringen, dem deutschlandweit am stärksten von der
Pandemie betroffenem Bundesland, steigt die Zahl der Neuinfektionen
stark an. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz lag am Donnerstag nach
Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) und der Staatskanzlei bei
119,5 (Vortag: 111,6). Thüringen ist damit auch das einzige
Bundesland, in dem die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner
in einer Woche über der Marke von 100 liegt.

Das ist mehr als doppelt so hoch wie der Bundeswert, der laut RKI am
Donnerstag bei 57,1 lag. Die Sieben-Tage-Inzidenzen gehen vor allem
auch in Bremen (65,8), Nordrhein-Westfalen (57,1) und Sachsen-Anhalt
(83,8) hoch - aber nirgends so stark wie im ländlich geprägten
Thüringen. Thüringenweit hat der Kreis Schmalkalden-Meiningen mit
211,3 die höchste Sieben-Tage-Inzidenz - bundesweit ist das der
vierthöchste Wert.

Trotz der steigenden Zahl an Neuinfektionen hält der Freistaat an
einzelnen Lockerungen des grundsätzlich verlängerten Lockdowns fest.
So soll etwa nach der neuen Verordnung, die an diesem Freitag in
Kraft treten soll, die nächtliche Ausgangssperre abgeschafft werden.
Zudem sollen Kitas und Grundschulen am 22. Februar wieder in den
eingeschränkten Regelbetrieb gehen. Auch Fahrschulen können demnach
wieder mit dem Unterricht beginnen und Friseursalons ab 1. März
öffnen.

Von Mittwoch auf Donnerstag kamen laut Staatskanzlei (Stand 0.00 Uhr)
landesweit 513 Neuinfektionen hinzu. Zudem wurden am Donnerstag 23
neue Todesfälle in Zusammenhang mit Corona gemeldet. Seit Beginn der
Pandemie stieg damit die Gesamtzahl der Todesfälle auf 2683 und die
der Corona-Fälle auf 72 182.