Handwerkstag fordert Gleichbehandlung von Friseur und Kosmetik

Dresden (dpa/sn) - Der Sächsische Handwerkstag will auch für
Kosmetikbetriebe zeitnah eine Öffnungsperspektive. Präsident Roland
Ermer forderte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) in einem
Schreiben auf, sich auf der Bund-Länder-Ebene «kurzfristig und mit
Nachdruck» für eine Gleichbehandlung von Friseur- und Kosmetiksalons
einzusetzen. «Eine Differenzierung zwischen beiden Gewerken erscheint
uns nicht gerechtfertigt», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Das
sorge im gesamten Handwerk für «Unverständnis und Unmut». Auch
Kosmetiksalons verfügten nachweislich über funktionierende
Hygienekonzepte und könnten Kontakte lückenlos nachverfolgen,
erklärte Ermer. In Sachsen dürfen Friseure und Fußpfleger ab 1. Mär
z
unter Hygieneauflagen wieder öffnen.

Ermer kritisierte zudem den geplanten wöchentlichen Pflichttest für
die im Friseurhandwerk Beschäftigten als «nicht nachvollziehbar». Er

verwies auf die sehr hohen und auch praktizierten Hygienestandards
von Friseursalons, die sich bisher auch nicht als Hotspots erwiesen
hätten. Sollte die Testpflicht kommen, müssten praktische Fragen
geklärt werden wie Dokumentation und Kostenübernahme. Wie bei den
Beschäftigten im Gesundheitswesen sollte dann der Staat auch die
Kosten der Pflichttests für personenbezogene, körpernahe
Dienstleister aus dem Handwerk wie Friseure, Fußpfleger und
Kosmetiker übernehmen, sagte er.

Nach Angaben der Spitzenorganisation des Handwerks gibt es im
Freistaat aktuell knapp 4000 Friseurbetriebe mit fast 20 000
Beschäftigten - und rund 2600 Kosmetikbetriebe mit etwa 7500
Beschäftigten.