Nur wenige Impfungen mit Astrazeneca-Impfstoff in Sachsen-Anhalt

Magdeburg (dpa/sa) - In den Impfzentren in Sachsen-Anhalt ist bisher
nur ein kleiner Teil der gelieferten Corona-Impfdosen des Herstellers
Astrazeneca eingesetzt worden. Bis zum Dienstag wurden nach Angaben
der Landesregierung erst 3738 Dosen des britisch-schwedischen
Herstellers injiziert, obwohl das Land schon 17 850 Dosen an die
Impfzentren geliefert hat.

Die Impfzentren behalten zwar für jede Erstimpfung die benötigte
zweite Dosis zurück. Selbst dann hätten aber theoretisch schon 8925
Menschen mit Astrazeneca geimpft werden können. Den Grund für den
schleppenden Gebrauch kennt das Gesundheitsministerium nicht, die
Verteilung der Impfungen wird in den Kreisen von den Impfzentren
organisiert.

Die konzentrierten sich bisher allerdings vor allem auf die über
80-Jährigen und die werden in Deutschland bisher nicht mit dem
Astrazeneca-Impfstoff geimpft. Astrazeneca käme daher in erster Linie
«für Pflegekräfte und medizinisches Personal in Frage, die in der
Gruppe eins benannt sind», sagte eine Sprecherin des
Gesundheitsministeriums. Eine Wahlmöglichkeit, mit welchem Stoff man
geimpft werden möchte, gibt es in Sachsen-Anhalt nicht.

In Deutschland hat die Impfkommission das Vakzin des
britisch-schwedischen Konzerns nur für unter 65-Jährige empfohlen,
weil zur Wirksamkeit bei Älteren den Angaben zufolge Erkenntnisse
fehlten. Während die Mittel von Moderna und Biontech eine Wirksamkeit
von 94 und 95 Prozent haben, sind es bei Astrazeneca nach einer neuen
Studie nach der zweiten Impfung bis zu 82 Prozent. Der Virologe
Christian Drosten hatte mit Blick auf Astrazeneca gesagt: «Die
Impfstoffe, die wir haben, die sind extrem gut gegenüber dem, was man
erwarten konnte.»