Schulleiter-Verband: Die meisten Lehrer würden Impfungen begrüßen

Berlin (dpa/bb) - Impfungen für Lehrkräfte wären aus Sicht des
Interessenverbands Berliner Schulleitungen (IBS) ein richtiger
Schritt. «Das wäre sehr gut. Es gibt doch eine Art von Sicherheit»,
sagte die IBS-Vorsitzende Astrid-Sabine Busse am Mittwoch der
Deutschen Presse-Agentur. «Ich denke, die meisten Kollegen würden das
sehr begrüßen.» Derzeit ist das nicht möglich, weil Lehrerinnen und

Lehrer in der vom Bund festgelegten Reihenfolge für Impfungen noch
nicht dran sind. Busse plädierte dafür, die Lehrkräfte möglichst in

den Schulen zu impfen. «Das wäre viel effizienter», sagte die
Leiterin einer Grundschule in Neukölln.

Wenn mobile Impfteams, wie sie bisher für Impfungen der Bewohner von
Pflegeheimen berlinweit im Einsatz wären, eine Schule an einem Tag
durchimpfen könnten, lasse sich viel Zeit und Aufwand sparen.
Ansonsten müssten die fast 100 Mitarbeiter ihrer Schule einen Termin
im Impfzentrum vereinbaren und das möglichst so, dass sie dann nicht
gerade unterrichten müssten.

Ab Montag öffnen die Schulen in Berlin wieder schrittweise. Den dann
geplanten Einsatz von Schnelltests, hält Busse für richtig. Die Tests
sollen Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher übernehmen, die
dafür geschult werden. «Das Team haben wir schon, sechs Kolleginnen
und Kollegen. Wenn die geschult sind, bieten wir Zeitfenster an, und
dann kann ich mich vor dem Dienst testen lassen», sagte Busse. «Die
Schnelltests sind heute geliefert worden - in ausreichender Zahl.»
Die Schulungen müsse es aber noch geben. Geplant seien zwei Tests pro
Mitarbeiter in der Woche. «Leider freiwillig», so die Schulleiterin.
«Ich finde, das müsste Pflicht sein, wenn man in der Schule
arbeitet.»

Dass die Schulen zumindest für die Kinder der ersten bis dritten
Klasse wieder öffnen, findet Busse gut. «Selbst das beste digitale
und analoge Angebot kann den Präsenzunterricht nicht ersetzen», sagte
sie. «Wir fangen mit den Kleinen an, ich denke, dass man zwei Wochen
später sehen kann, ob das Auswirkungen auf die Infektionszahlen hat,
was ich nicht hoffe.» Danach müsse man dann über die größeren Kin
der
nachdenken. «Und man muss gucken, was die Mutation macht. Es ist
jetzt schon wieder eine andere Situation als vor einigen Wochen.»