Mehr als 200 000 Hessen haben Erstimpfung bekommen

Hessen kommt mit den Corona-Impfungen voran. Es könnten aber noch
mehr Menschen den Schutz vor dem Coronavirus bekommen, wenn es mehr
Impfstoff geben würde, mahnt Sozialminister Kai Klose (Grüne).

Wiesbaden (dpa/lhe) - In Hessen haben mittlerweile rund 201 500
Menschen die Erst- und mehr als 92 000 Bürger ihre Zweitimpfung gegen
das Coronavirus erhalten. Derzeit würden Impfstoffe der Firma
Biontech, des Herstellers Moderna sowie seit einigen Tagen von
Astrazeneca zur Verfügung stehen, erklärte Sozialminister Kai Klose
(Grüne) am Mittwoch beim Besuch des Impfzentrums im
Main-Taunus-Kreis.

«Unsere Impfzentren wären in der Lage, deutlich mehr zu impfen»,
betonte der Minister. «Dafür brauchen wir eine verlässliche
Impfstoffzufuhr, an der es bisher gehapert hat.» Umso wichtiger sei,
dass es nun Schritt für Schritt in den Impfzentren vorangehe und sich
möglichst viele Bürger impfen lassen. «Das ist der
erfolgversprechendste Weg aus der Pandemie.»

Fast 58 000 Dosen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca sind nach
Angaben des Innenministeriums mittlerweile nach Hessen geliefert
worden. Eine weitere Ankündigung von fast 77 000 Dosen liege für
kommenden Freitag vor. Von den rund 58 000 ausgelieferten Dosen seien
bislang 1933 Personen geimpft worden.

Nach Vorgabe der aktuellen Coronaimpfverordnung sollen Personen im
Alter zwischen 18 und 65 Jahren möglichst mit Astrazeneca geimpft
werden. Derzeit fänden erste Impfungen von Pflegepersonal,
Krankenhauspersonal oder Mitarbeitern des Rettungsdienstes statt,
erklärte das Ministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Dazu würden Termine manuell direkt durch das Impfzentrum vergeben.

Die Impfzentren könnten zur Impfung von Personen der höchsten
Priorisierungsgruppe, die unter 65 Jahre alt sind, Impfstoffe des
Herstellers Astrazeneca auch an die Krankenhäuser der
Covid-19-Versorgung weitergeben.

Seit vergangener Woche sind alle 28 Impfzentren in Hessen im Einsatz.
Geimpft werden zunächst Personen in der höchsten
Priorisierungsgruppe. Das sind überwiegend Männer und Frauen im Alter
von über 80 Jahren. Etwa 567 000 Menschen in Hessen können nach
Angaben von Sozialminister Klose aktuell nach der bundesweit
geltenden Impfverordnung ihre Corona-Schutzimpfung als Angehörige der
höchsten Priorisierungsgruppe wahrnehmen.

In Hessen sind innerhalb eines Tages 596 Corona-Neuinfektionen
registriert worden. Insgesamt wurden damit seit Beginn der Pandemie
181 523 Fälle nachgewiesen, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts
vom Mittwoch (Stand 4.36 Uhr) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle im
Zusammenhang mit dem Virus erhöhte sich um 48 auf 5553.

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen
pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage, betrug
am Mittwoch 54,7 und ist damit im Vergleich zum Vortag wieder leicht
gesunken. Unter den Landkreisen und kreisfreien Städten wies die
Stadt Kassel mit 21,8 den niedrigsten Wert auf, den höchsten der
Lahn-Dill-Kreis mit 87,6.

Zum Vergleich: Am vergangenen Mittwoch lag die Zahl der registrierten
Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages noch bei 658, die Zahl
der zusätzlich gemeldeten Todesfälle bei 67.

Dem Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für
Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) zufolge wurden in Hessen 319
Covid-19-Patienten auf Intensivstationen behandelt (Stand Mittwoch
12.15 Uhr). 165 davon wurden beatmet. Landesweit waren 1815 von 2087
Intensivbetten belegt, auch mit Patienten mit anderen Krankheiten.