Corona-Ausbruch in Hamm: Bislang 16 positive Corona-Tests

Hamm (dpa/lnw) - Nach dem Nachweis der britischen Variante des
Coronavirus bei einem Montage-Arbeiter in Hamm sind 16 Menschen im
Umfeld des Mannes positiv auf das Virus getestet worden. Ob bei den
16 Infizierten, darunter auch Kinder, die wohl deutlich ansteckendere
britische Variante des Virus vorliegt, wird nun mit einem speziellen
Analyseverfahren (Sequenzierung) untersucht. «Das kann bis zu einer
Woche dauern», sagte Hamms Oberbürgermeister Marc Herter (SPD) am
Mittwoch.

Es seien mittlerweile 98 Menschen getestet und unter Quarantäne
gestellt worden, teilte Herter mit. Davon sind den Angaben zufolge
inzwischen 78 Tests ausgewertet worden. 16 Personen aus dieser ersten
Testreihe sind mit Corona infiziert, 61 Proben fielen negativ aus.
Ein Probe befinde sich noch in der Nachtestung. «Rund 20 Prozent
positive Fälle sind schon markant. Das zeigt, dass die Aktion
dringend notwendig war», so Herter weiter. Er zeigte sich besorgt,
weil die britische Variante B.1.1.7 in Deutschland derzeit immer
häufiger nachgewiesen wird.

Am Montag war die britische Mutante bei dem bulgarischen Bauarbeiter
aus Hamm nachgewiesen worden. Das hatte zu einem Großeinsatz von
Polizei und mobilen Testteams in vier großen Wohngebäuden und
weiteren Wohnungen bis Dienstagnacht geführt. Die Stadt war auch
wegen der Wohnsituation in der Gruppe bulgarischer Handwerker in
Sorge, dass sich weitere Arbeiter, Hausbewohner oder Besucher
angesteckt haben könnten.

Zunächst waren 78 PCR-Tests genommen worden, am Dienstagnachmittag
folgten weitere 19 Tests, weil weitere mögliche Kontaktpersonen
auftauchten. Hier liegen noch keine Ergebnisse vor. «In einem
Hinterhof hat es einen Quarantänebruch gegeben», erläuterte der
Oberbürgermeister. Bewohner eines Hauses hätten sich mit anderen
getroffen, so dass eine Übertragung durch längere Kontakte nicht
ausgeschlossen werden konnte. «Deshalb haben wir auch diese Personen
getestet und unter Quarantäne gestellt. Es geht darum, dem Virus den
Weg abzuschneiden.»

Viele der in den Wohngebäuden lebenden Arbeiter sind im Trockenbau
auch im Münsterland tätig. Teilweise fuhren sie gemeinsam in
Kleinbussen zur Arbeit. Herten spracht deshalb von einer
«unübersichtlichen» Lage. Wo sich der mit der Mutation infizierte
Mann angesteckt hat, ist nach wie vor unklar.