Sieben Prozent der Corona-Fälle in Rheinland-Pfalz mit Varianten

Mainz (dpa/lrs) - Mutierte Coronaviren breiten sich auch an Rhein und
Mosel aus. Ihr Anteil an der Zahl der aktuell infizierten Menschen
stieg seit Beginn der Woche in Rheinland-Pfalz von fünf auf sieben
Prozent - soweit Ergebnisse der DNA-Untersuchungen dazu vorliegen. Am
Mittwoch registrierten die Gesundheitsämter 479 Infektionen mit einer
Virus-Variante, wie das Landesuntersuchungsamt mitteilte.

Das Robert Koch-Institut (RKI) geht nach Angaben von
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) inzwischen von einem
deutlich höheren Anteil der mutierten Coronaviren aus. Bundesweit
soll allein der Anteil der zuerst in Großbritannien entdeckten
Virusvariante B.1.1.7 auf mehr als 22 Prozent gestiegen sein. Es wird
geschätzt, dass diese mindestens 35 Prozent ansteckender ist als die
ursprüngliche Form von Sars-CoV-2.

Dabei fallen große regionale Unterschiede auf: Während in den Städten

Kaiserslautern oder Pirmasens zurzeit keine Varianten bei den
aktuellen Infektionen nachgewiesen wurden, trifft dies im Kreis
Bitburg-Prüm auf jede vierte (25,3 Prozent) und im Kreis
Trier-Saarburg auf jede fünfte Infektion (20,3 Prozent) zu.

Die Gesundheitsämter meldeten bis Mittwoch (14.10 Uhr) 381 neue
Corona-Infektionen. Die Zahl der Menschen, die an oder mit Covid-19
gestorben sind, stieg um 17 auf 2943. Aktuell sind demnach 6832
Menschen im Land mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert.

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen
bezogen auf 100 000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen,
lag am Mittwoch in ganz Rheinland-Pfalz bei 45,9 und damit unter dem
Wert der Vorwoche (55,2). Die aktuell höchste Inzidenz im Land gibt
es im Kreis Birkenfeld mit 100,1. Danach folgen der Kreis Cochem-Zell
(96,1) und der Kreis Germersheim (93,8). Von den 36 Städten und
Landkreisen sind 23 unter dem Schwellenwert von 50. Die niedrigste
Inzidenz wurde für die Stadt Zweibrücken mit 8,8 ermittelt.

Die Pandemie begann in Rheinland-Pfalz Ende Februar 2020 mit einem
positiven Test in Koblenz. Seitdem haben sich im Bundesland
nachweislich 98 754 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert.