Kölner Oberbürgermeisterin Reker strebt Inzidenz von 10 an

Köln (dpa) - Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker strebt
für ihre Stadt einen Inzidenzwert von 10 an. Man solle «daran
arbeiten, die Inzidenz Richtung 10 zu drücken und sie dann - das ist
das Wichtigste - dort zu halten», teilte die parteilose Politikerin
am Mittwoch mit.

Von einem Lockdown in den Nächsten zu gehen, führe nur zu Frust und
Ermüdung, gab Reker zu bedenken. «Wir müssen die Zahl der
Neuinfektionen auf ein Niveau senken, das so niedrig ist, dass unsere
Gesellschaft damit gut umgehen kann. Aus Sicht von Experten wäre das
Virus bei einer Inzidenz um die 10 gut beherrschbar - bezogen auf
unser Gesundheitssystem und die Wirtschaft.»

Sollte es zu einem erneuten Ansteigen der Inzidenz kommen, halte sie
«kurze, aber harte Maßnahmen» für zielführend, um einen Anstieg i
m
Keim zu ersticken.

Rekers Pläne stießen bei der Landesregierung auf Kritik. Um die
Infektionszahlen dauerhaft zu senken, müssten möglichst alle
Beteiligten an einem Strang ziehen, sagte ein Sprecher dem «Kölner
Stadt-Anzeiger» (Donnerstag). Umso wichtiger sei es, bei klaren
Orientierungsgrößen zu bleiben. Daher seien im November 2020 im
Infektionsschutzgesetz des Landes NRW bei der Sieben-Tage-Inzidenz
die Marken von 50 und von 35 festgelegt worden. «Diskussionen über
ständig neue, noch tiefere Inzidenzwerte schwächen die Akzeptanz und
gerade jetzt ist Verlässlichkeit wichtig», unterstrich der Sprecher.