Spahn tritt Zweifeln an Astrazeneca-Impfstoff entgegen

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist Zweifeln an
dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca klar entgegengetreten. «Ein
sicherer und wirksamer zugelassener Impfstoff schützt», sagte der
CDU-Politiker am Mittwoch in Berlin. Das gelte für alle drei bisher
in der Europäischen Union zugelassenen Präparate von Astrazeneca,
Moderna und Biontech/Pfizer. Sich impfen zu lassen, sei in dieser
Pandemie ein Gebot der Vernunft. «Wer damit wartet, riskiert schwer
zu erkranken, und er riskiert auch, das Virus weiter zu verbreiten.»

Spahn appellierte an Pflegekräfte und Ärzte, Impfangebote zu nutzen.
Er warnte davor, Skepsis zu nähren. Man müsse jetzt ein bisschen
aufpassen, dass man sich auch als Gesellschaft nicht «in etwas
hineinrede» und eine Impfung mit einem zugelassenen und wirksamen
Stoff infrage stelle. Inzwischen seien fast 740 000 Astrazeneca-Dosen
an die Länder geliefert worden, davon seien bisher knapp 90 000
verimpft. Dies laufe je nach Bundesland unterschiedlich, weil nicht
alle am ersten Tag mit Impfungen begonnen hätten - etwa wegen nötiger
organisatorischer Vorbereitungen.

Spahn betonte, es bleibe kein Impfstoff liegen. «Wenn Leute, die ihn
angeboten bekommen, ihn nicht nehmen, werden wir ihn eben dem
nächsten anbieten.» Es werde sehr viele Bürger geben, die sich über

einen sicheren und wirksamen Impfschutz freuten - auch hinreichend
viele Pflegekräfte und Ärzte. Sie seien in dieser Zeit der
Impfstoff-Knappheit privilegiert, früher geimpft werden zu können.

Der Astrazeneca-Impfstoff hat eine geringere Wirksamkeit als die
Mittel von Biontech/Pfizer und Moderna - bezogen darauf, wie viele
Geimpfte in Studien im Vergleich zu Nicht-Geimpften erkranken.