Verbände und Kammern: Tourismus braucht Perspektiven

Magdeburg/Halle (dpa/sa) - Mehrere Wirtschaftsverbände und Kammern in
Sachsen-Anhalt haben eine Öffnungsperspektive für den Tourismus
gefordert. «Es ist unverständlich, wieso der Tourismus trotz seiner
unbestritten hohen Bedeutung und der eingeführten umfassenden
Hygienekonzepte bei Öffnungsszenarien stets nachrangig betrachtet
wird», hieß es in einem am Mittwoch veröffentlichten gemeinsamen
Papier des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Sachsen-Anhalt,
der Industrie- und Handelskammern Halle-Dessau und Magdeburg sowie
des Tourismusverbandes Sachsen-Anhalt.

«Kaum eine andere Branche befand sich länger im Lockdown. Zudem
führten Öffnen und Schließen insbesondere in der Gastronomie zu
immensen Zusatzkosten durch verderbende Frischware», hieß es in dem
Papier. «Die Perspektivlosigkeit setzt den Unternehmern im Land
stetig zu.»

Notwendig sei ein nachvollziehbarer Stufenplan, der sich an
Inzidenzzahlen sowie an anderen Faktoren wie der Impfquote und den
Intensivbetten orientiere. Autarken Beherbergungseinrichtungen wie
Campingplätzen und Ferienhäusern sollte eine zeitnahe Öffnung
ermöglicht werden. Zudem sollten aus Sicht der Unterzeichner
innerhalb von Sachsen-Anhalt in allen Regionen die gleichen
Regelungen gelten und eine Abstimmung mit den Nachbarbundesländern
erfolgen.

Derzeit arbeitet die Landesregierung an einem Konzept, wie die
Rückkehr zur Normalität aussehen könnte. Ministerpräsident Reiner
Haseloff (CDU) hatte angekündigt, bis zum 26. Februar werde eine
langfristige Öffnungsstrategie, der «Sachsen-Anhalt-Plan 2021»,
entwickelt. Jedes Ministerium lege für seinen Bereich ein Szenario
vor.