EU will bis zu 300 Millionen weitere Impfdosen von Moderna

Corona-Impfstoff ist überall in der Europäischen Union knapp. Nun
legt die EU-Kommission einen weiteren Vertrag über eine große
Nachbestellung bei Moderna vor.

Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission hat einen Vertrag über bis zu 300
Millionen weitere Impfstoffdosen des US-Herstellers Moderna
ausgehandelt. Dies teilte Kommissionschefin Ursula von der Leyen am
Mittwoch in Brüssel mit. Nach Angaben aus Kommissionskreisen sollen
150 Millionen Dosen dieses Jahr geliefert werden. Zudem besteht eine
Option auf weitere 150 Millionen Dosen für 2022.

Die EU-Kommission hatte im vergangenen Jahr zunächst 160 Millionen
Impfdosen bei Moderna geordert. Die jetzt nachbestellte Menge kommt
hinzu. Der Vertrag wurde am Mittwoch vom Kollegium der Kommissare
gebilligt. Nun haben die EU-Staaten einige Tage Zeit, mögliche
Einwände zu erheben.

Der Moderna-Impfstoff ist eines von drei Vakzinen, die bereits in der
EU zugelassen sind. Die Arzneimittelbehörde EMA gab am 6. Januar
grünes Licht. Seither wird er auch in Deutschland verwendet. Es
handelt sich wie beim Vakzin von Biontech/Pfizer um einen
mRNA-Impfstoff. Beide haben eine Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent.

Im Vergleich zum Impfstoff von Pfizer/Biontech gilt das
Moderna-Mittel als etwas leichter handhabbar, da es nicht so stark
gekühlt werden muss. Der Hersteller sitzt in Cambridge im Bundesstaat
Massachusetts, produziert aber auch in der EU.

Seit dem Start der Impfkampagne in der EU am 27. Dezember gibt es
unter anderem in Deutschland Kritik, dass zu wenig Impfstoff
vorhanden sei. Mit der Nachbestellung wächst die Chance, dass sich
die Lage schrittweise entspannt. Auch Moderna hatte allerdings
zeitweilig Lieferengpässe angezeigt. Die für das erste Quartal
avisierten 10 Millionen Dosen sollen dennoch bis Ende März
ausgeliefert werden.

Modernas Mittel braucht zwei Impfdosen im Abstand von vier Wochen, um
wirksam zu sein. In mRNA-Impfstoffen sind genetische Informationen
des Erregers enthalten, aus denen der menschliche Körper ein
Viruseiweiß herstellt. Ziel der Impfung ist es, den Körper zur
Bildung von Antikörpern gegen dieses Protein anzuregen, um die Viren
abzufangen, bevor sie in die Zellen eindringen und sich vermehren.