Verbände: Neue Lehrpläne für Grundschulen verschieben

Düsseldorf (dpa/lnw) - Bildungsverbände haben das Schulministerium
aufgefordert, die geplanten neuen Lehrpläne für die Grundschulen in
NRW zu verschieben. Es sei falsch, in der angespannten Lage mitten in
der Pandemie und trotz zahlreicher zusätzlicher Belastungen nun mit
der Umsetzung zu beginnen. Das betonten der Grundschulverband und die
beiden Lehrer-Gewerkschaften VBE und GEW am Mittwoch in einer
Petition, für die sie bis 20. März mindestens 15 000 Unterzeichner
gewinnen wollen. «Die Grund- und Förderschulen brauchen die
vorhandene Zeit für die Kinder, ihre individuelle Förderung und den
Unterricht», hieß es.

«Die aktuelle Situation fordert jetzt von allen Lehrkräften größte

Anstrengungen, um die Auswirkungen der Corona-Krise aufzufangen, die
Kinder zu ermutigen, emotional zu stabilisieren und ihnen wieder
Freude am Lernen zu vermitteln», betonte die Vorsitzende des
Grundschulverbands NRW, Christiane Mika. Nach Angaben von VBE und GEW
sind die Grundschulen seit Jahren an ihrer Belastungsgrenze, der
Schulbetrieb finde seit der Pandemie «außerhalb jeglicher Normalität
»
statt - und neue Lehrpläne seien derzeit nicht umsetzbar.

Im August 2020 hatte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) einen
«Masterplan» für die rund 2800 Grundschulen im Land vorgestellt. In
den Klassen eins und zwei sollen die Kernkompetenzen in Lesen,
Schreiben und Mathematik gestärkt werden. Ab dem kommenden Schuljahr
2021/22 soll eine bisherige «Handreichung» für systematischen
Rechtschreibunterricht und einen verbindlichen Pflichtwortschatz fest
im Lehrplan verankert werden. Für Mathe sind zusätzliche
Fachkoordinatoren an den Schulämtern vorgesehen, die die Umsetzung
der Lehrpläne vor Ort begleiten. Grundschüler sollten auch Grundzüge

der Informatik lernen. Englisch werde erst ein Jahr später ab der
dritten Klasse beginnen.