Stamp: Elternanspruch auf Kinderkrankentage bleibt

Düsseldorf (dpa/lnw) - Der nordrhein-westfälische Familienminister
Joachim Stamp (FDP) hat an die Bundesregierung appelliert, Schul- und
Kitapersonal bei den Impfungen gegen das Coronavirus vorzuziehen.
Wenn diese Berufsgruppen in der Impfreihenfolge früher als bisher
geplant zum Zuge käme, wäre das ein «Befreiungsschlag», sagte Stamp

am Mittwoch in «Morgenecho» auf WDR 5. «Wir würden das Bildungssyst
em
damit stabil bekommen.»

Der Minister hatte am Dienstag angekündigt, dass ab 22. Februar
wieder alle Kinder in NRW in Kitas und Tagespflege kommen können.
Allerdings bleibe es zunächst bei einem landesweit pauschal um zehn
Wochenstunden gekürzten Betreuungsangebot. Die Behauptung der
SPD-Opposition, dass damit der Anspruch der Familien auf
Kinderkrankentage entfalle, sei falsch, betonte Stamp. «Das ist
ausdrücklich nicht der Fall.» Eltern könnten im eingeschränkten
Kita-Regelbetrieb weiter auf die bundesweit für 2021 verdoppelten
Kinderkrankentage zurückgreifen. Pro Elternteil gibt es nun 20, für
Alleinerziehende 40 Tage im Jahr - und zwar nicht nur, wenn ein Kind
krank ist, sondern auch, wenn Schule oder Kita coronabedingt im
eingeschränkten Betrieb ist.

Mit dem Schritt ab kommenden Montag lasse das Land die
Kita-Beschäftigten «nicht in ein unverantwortliches Risiko laufen»,
meinte Stamp. Die Übertragung erfolge selten über die Kinder, sondern
meistens über den Kontakt unter Erwachsenen. Sinken die
Neuinfektionszahlen weiter, dürfen Kita-Leitungen und Träger
voraussichtlich ab 8. März selbst entscheiden, ob sie die Kinder
wieder im vollen Umfang betreuen, hatte der FDP-Politiker am Dienstag
gesagt.