Mehr als die Hälfte aller Israelis über 30 mindestens einmal geimpft

Tel Aviv (dpa) - Mehr als die Hälfte aller Menschen in Israel über 30
Jahren ist mindestens ein Mal gegen das Coronavirus geimpft worden.
Dies schrieb Gesundheitsminister Juli Edelstein am Mittwoch bei
Twitter. Insgesamt wurden seit dem 19. Dezember etwa 4,1 Millionen
Erst- und 2,7 Millionen Zweitimpfungen verabreicht. Israel hat rund
9,3 Millionen Einwohner. Rund 30 Prozent davon sind jünger als 16
Jahre; diese Gruppe kann vorerst nicht geimpft werden.

Zum Vergleich: Deutschland hat etwa neun mal so viele Einwohner wie
Israel. Dort erhielten bislang etwa 2,8 Millionen Menschen eine erste
und rund 1,5 Millionen auch eine zweite Impfung (Stand 16. Februar).

Die Impfkampagne in Israel hatte im Vergleich zu Spitzenzeiten
zwischenzeitlich etwas an Fahrt verloren. Um ihr neuen Schwung zu
verleihen, bemüht sich die Regierung, insbesondere ältere Zögernde
und jüngere Menschen zur Impfung zu bewegen. Für einen Anreiz sollen
Privilegien für Geimpfte sorgen, die am Sonntag eingeführt werden.

Die Regierung hat mit einem schrittweisen Ausstieg aus dem dritten
harten Lockdown des Landes begonnen, obwohl die täglichen
Infektionszahlen noch immer sehr hoch liegen. Der Corona-Beauftragte
Nachman Asch sagte dazu in einem Interview des Senders Kan, er sei
mit den Öffnungen einverstanden, verspüre aber gleichzeitig ein
gewisses Unbehagen. Es werde trotz der weiterhin hohen
Infektionszahlen geöffnet und er hoffe, dass die Impfungen dabei
helfen könnten, neue Krankheitsfälle zu verhindern. Er könne aber
nicht versprechen, dass es keinen weiteren Lockdown geben werde.