WHO: Britische Corona-Variante schon in 94 Ländern nachgewiesen

Genf (dpa) - Die zuerst in Großbritannien aufgetretene und besonders
ansteckende Variante des Coronavirus ist nach Angaben der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) in mittlerweile 94 Ländern
nachgewiesen worden. Das teilte die Organisation am späten
Dienstagabend in Genf mit. Die aus Südafrika stammende Virus-Variante
hat sich demnach bereits auf 46 Länder ausgebreitet, bei der zunächst
in Brasilien und Japan entdeckten Mutante seien es 21 Länder.
Anzunehmen ist jedoch, dass Varianten wie die britische Mutante
B.1.1.7 sich unbemerkt noch weiter ausgebreitet haben, da nicht jede
Ansteckung auch entdeckt und entsprechend registriert wird.

Sorgen bereitet vor allem die britische Mutante, die nach
vorsichtigen Schätzungen gut ein Drittel ansteckender ist als das
ursprüngliche Virus. Auch für andere Varianten wie die
südafrikanische wird eine höhere Übertragbarkeit angenommen, genaue
Daten dazu gibt es aber noch nicht.

Angesichts der zunehmenden Verbreitung dieser Virusvarianten bietet
die gleichzeitig zurückgehende Gesamtzahl der Neuinfektionen wenig
Anlass zur Entwarnung. In der vergangenen Woche wurden nach
WHO-Angaben weltweit 2,7 Millionen zusätzliche Infektionen
nachgewiesen. Das seien rund 500 000 Fälle oder 16 Prozent weniger
als in der Vorwoche, hieß es. Der stetige Rückgang der Neuinfektionen
vom bisherigen Höchststand von knapp fünf Millionen Fällen in der
ersten vollen Januar-Woche setze sich damit fort. Bei den
Sterbefällen gab es laut WHO einen Rückgang von zehn Prozent auf 81
000 zusätzliche Tote im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.