Patientenschützer gegen Wahlmöglichkeit beim Impstoff

Berlin (dpa) - Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz,
Eugen Brysch, hat sich gegen eine freie Wahlmöglichkeit beim
Corona-Impfstoff ausgesprochen. «Alle Impfstoffe haben ein reguläres
Zulassungsverfahren durchlaufen und sind hochwirksam. Wie bei jedem
anderen Serum können Reaktionen auftreten», sagte Brysch der
«Rheinischen Post» (Mittwoch). Für die nächsten Monate bleibe
absehbar, dass nicht ausreichend Impfstoffe zur Verfügung stünden.
«Deshalb muss priorisiert werden. Solange das so ist, kann es keine
Wahlmöglichkeiten geben», sagte Brysch.

Die Wirksamkeit des Impfstoffes von Astrazeneca ist geringer. Deshalb
hatte der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery,
gefordert, dass medizinisches Personal und Pflegekräfte nicht diesen
Corona-Impfstoff gespritzt bekommen. «Doch die geringere Wirksamkeit
lässt sich nicht wegdiskutieren», sagte Montgomery ebenfalls der
«Rheinischen Post». Er habe Verständnis für medizinisches Personal,

dass sich nicht mit dem Astrazeneca-Impfstoff impfen lassen wolle.

Zuletzt hatte es zudem Berichte über eine geringere Wirksamkeit des
Astrazeneca-Vakzins gegen neu aufkommende Virusvarianten gegeben. Die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt jedoch weiterhin den
Einsatz des Impfstoffs.