Erste Nacht der Ausgangsbeschränkungen im Kreis Wesermarsch

Brake (dpa/lni) - Polizei und Kommunen im Landkreis Wesermarsch haben
verstärkte Kontrollen wegen der nächtlichen Ausgangssperre ab
Dienstagabend angekündigt. Nicht nur in den Städten, auch auf dem
Land werde es Kontrollen geben, sagte ein Sprecher der
Kreisverwaltung in Brake. Wegen einer hohen Ansteckungsrate mit dem
Coronavirus gelten in dem Kreis zwischen Weser und Jadebusen eine
Woche lang Ausgangsbeschränkungen zwischen 21.00 Uhr abends und 5.00
Uhr morgens.

Am Dienstag lag die Inzidenz im Kreis Wesermarsch bei rechnerisch
239,3 Infektionen auf 100 000 Einwohner in sieben Tagen, wie das
Gesundheitsministerium in Hannover (Stand 9.00 Uhr) mitteilte. Das
war bereits ein leichter Rückgang gegenüber der höchsten ermittelten

Inzidenz von 254 am Montag. Seit Montag wurden in dem Landkreis nach
Ministeriumsangaben nur acht neue Infektionen erfasst.

Schwerpunkte der Infektionen seien noch Altenpflege- und
Behinderteneinrichtungen und das Krankenhaus Brake, sagte der
Kreissprecher. In einem Verbrauchermarkt in Brake, der am Anfang der
starken Zunahme stand, gebe es keine Infektionen mehr.

Von der Ausgangssperre gibt es Ausnahmen, wie sie auch in anderen
Landkreisen üblich waren. Dazu zählen der Weg zur Arbeit oder von der
Arbeit, Arztbesuche, Hilfe für Hilfsbedürftige, aber auch Ausführen
eines Hundes. Die Nacht muss auch nicht in der eigenen Wohnung
verbracht werden. In fremden Haushalten ist das Übernachten aber nur
erlaubt, wenn die geltenden Kontaktbeschränkungen eingehalten werden.

Trotzdem hatten Bürgerinnen und Bürger zu der am Montag verkündeten
Sperre so viele Fragen, dass bei der Polizei die Telefone überlastet
waren. Die Polizei bat die Bürger deshalb, sich an den Landkreis zu
wenden. Mit Ausgangssperren haben in Niedersachsen auch die
Grafschaft Bentheim und der Kreis Gifhorn versucht, ihre hohen
Ansteckungsraten zu senken.