Verbände fordern nach «Wirtschaftsgipfel» weitere Korrekturen

Berlin (dpa) - Die Wirtschaftsverbände haben im Anschluss des
Corona-«Wirtschaftsgipfels» mit Bundeswirtschaftsminister Peter
Altmaier (CDU) weitere Korrekturen bei den Corona-Hilfen gefordert.
«Die Hilfen lindern zwar die massiven Folgen der Krise, aber auf
Dauer sind sie natürlich zu wenig (...), um die Unternehmen im Lande
zu retten», sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen
Tourismuswirtschaft (BTW), Michael Frenzel, nach den Beratungen am
Dienstag. Die Vertreter der Wirtschaftsverbände waren sich einig,
dass flächendeckend kostenfreie Schnelltests eine mögliche
Perspektive für Öffnungsschritte darstellten.

Die Tourismusbranche forderte eine klare Differenzierung zwischen
Risikogebieten und Nicht-Risikogebieten. «Es müssen sichere
Reisekorridore geschaffen werden», forderte Frenzel. Auch die
Pflichtquarantäne nach Rückreisen aus Ländern mit geringeren
Inzidenzen müsse ein Ende finden.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) appellierte außerdem an die
Regierung, der Ungleichbehandlung von Handel und Gastronomie zu
beenden. «Der Handel bekommt keine Dezemberhilfen, die einen
großzügigen Umsatzausgleich sicherstellen», beklagte HDE-Präsident

Josef Sanktjohanser.

Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) forderte vor allem
Nachbesserungen bei den Überbrückungshilfen III, die in der
vergangenen Woche gestartet waren. «Es ist auch wichtig, dass die
Erstattung der effektiven Personalkosten berücksichtigt wird, und
nicht nur eine zwanzigprozentige Pauschale», sagte Dehoga-Präsident
Guido Zöllick. Zudem sei es unverzichtbar, dass die
erstattungsfähigen Fixkosten auf 100 Prozent heraufgesetzt werden.

Altmaier und die Wirtschaft vereinbarten bei dem «Gipfel», zu den
nächsten Beratungen von Bund und Ländern Anfang März Empfehlungen f
ür
eine Öffnungsstrategie zu erarbeiten. Der Lockdown mit der Schließung
etwa der Gastronomie und vieler Einzelhandelsgeschäfte war zuletzt
von Bund und Ländern noch einmal bis zum 7. März verlängert worden.