Kölner Dreigestirn will bald wieder Menschen in den Arm nehmen

Köln (dpa) - Das Kölner Dreigestirn will in der nächsten
Karnevalssaison wieder Menschen in den Arm nehmen. Jungfrau Gerdemie,
dargestellt von Björn Braun, sagte am Dienstag, eine Situation aus
den vergangenen Wochen in einem Seniorenheim habe sich ihr geradezu
eingebrannt. «Da saß eine ältere Dame im Rollstuhl, die zu mir sagte:

«Es ist so schön, dass ihr da seid. Ich vermisse den Karneval so
sehr. Darf ich Ihre Hand drücken?» Ich wünsche mir für die nächst
e
Session, dass ich in diesem Moment nicht darüber nachdenken muss, ob
das jetzt mit den Corona-Regeln in Einklang zu bringen ist und ob ich
der Dame sagen muss: «Nee, tut mir leid, das geht nicht.»»

Zusammen mit dem Prinz und dem Bauern wolle sie wieder ein
«Dreigestirn zum Anfassen» sein, sagte die Jungfrau, die traditionell
von einem Mann verkörpert wird. Das Dreigestirn wird erstmals in der
200-jährigen Geschichte des Kölner Verbandskarnevals zwei Jahre lang
im Amt bleiben. Dieses Jahr waren wegen der Corona-Pandemie die
meisten Veranstaltungen wie Sitzungen und Karnevalszüge ausgefallen.

Durch die wenigen direkten Begegnungen, die überwiegend sozialen
Charakter gehabt hätten, sei jedoch deutlich geworden, dass Karneval
«mehr ist als Prunk und Glanz», sagte Prinz Sven I. Präsident
Christoph Kuckelkorn sagte, der Karneval habe durch die Entbehrungen
der Pandemie an Tiefe gewonnen, was hoffentlich für die Zukunft
bewahrt werden könne.