Zivilschutz-Hubschrauber flogen 2020 wegen Corona weniger Einsätze

Köln (dpa) - Die Zivilschutz-Hubschrauber des Bundes sind 2020 zu
etwas weniger Einsätzen abgehoben als noch im Vorjahr. Ein Grund war
die Corona-Pandemie. «Die Mobilität ist im vergangenen Jahr deutlich
zurückgegangen und die Unfallstatistik des Statistischen Bundesamtes
bestätigt auch, dass die Zahl der Verkehrsunfälle deutlich abgenommen
hat», erklärte der Vizepräsident des Bundesamtes für
Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Thomas Herzog, am
Dienstag in Köln. Weniger Unfälle bedeuteten natürlich auch weniger
Einsätze für den fliegenden Rettungsdienst.

Die 18 orangefarbenen Hubschrauber, die an zwölf Luftrettungszentren
in ganz Deutschland stationiert sind, flogen nach Angaben des Amtes
im vergangenen Jahr 14 039 Einsätze, bei denen sie 4031 Patienten
transportierten. Angeführt wird die Statistik von Hubschrauber
«Christoph 29» in Hamburg mit 1651 Einsätzen und «Christoph 17» i
n
Kempten mit 1500 Einsätzen. 2019 waren alle Hubschrauber zusammen
noch auf 14 816 Einsätze gekommen.

Die Hubschrauber werden vom Bund für den sogenannten Spannungs- und
Verteidigungsfall bereitgehalten. Zum Beispiel könnten sie aus der
Luft radioaktive Strahlung messen. In Friedenszeiten werden sie im
Rettungsdienst genutzt, etwa bei Autounfällen oder verletzten
Freizeitsportlern. Reitunfälle etwa seien «absolutes
Alltagsgeschäft», sagte Hubschrauberarzt Matthias Fröhlich.

Die Corona-Pandemie habe auch auf andere Weise die Zahl der Einsätze
gedrückt, so das BBK. Unter anderem sei berichtet worden, dass
Menschen gerade zu Beginn der Pandemie seltener die Rettung alarmiert
hätten - aus Sorge, sich selbst zu infizieren. Ein dritter Aspekt:
2020 blieben viele Skisportler lieber zu Hause.