Hamburger Impfzentrum in Messehallen komplett in Betrieb - zum Üben

Das Hamburger Impfzentrum in den Messehalle fährt den Betrieb hoch -
um vorbereitet zu sein, wenn endlich deutlich mehr Impfstoff gegen
das Coronavirus geliefert wird. Im März könnte es soweit sein.

Hamburg (dpa/lno) - Das Impfzentrum in den Hamburger Messehallen hat
nach einer Erweiterung am Dienstag alle Bereiche in Betrieb genommen.
Damit könnten nach offiziellen Angaben nun in den Hallen A2 und A3
täglich etwa 7000 Menschen eine Spritze gegen das Coronavirus
bekommen. Im Moment sind die Zahlen jedoch noch deutlich geringer.

Der ärztliche Leiter des Zentrums, Dirk Heinrich, sagte: «Wir haben
dafür noch nicht genügend Impfstoff. Wir haben jetzt zwar mehr
Astrazeneca bekommen, deshalb geht es auch ein paar Schritte voran.
Wir werden wohl den Rest der Woche hier über 2000 Impfungen pro Tag
haben. Aber das sind natürlich nicht 7000.» Dafür sei auch mehr
Impfstoff von Biontech/Pfizer nötig, weil das Präparat von
Astrazeneca lediglich für unter 65-Jährige zugelassen ist.

Dass nun dennoch bereits in beiden Hallen geimpft wird, sei auch für
die Feinabstimmung des Teams wichtig, sagte der Vorstandsvorsitzende
der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KV), Walter Plassmann. Die
KV betreibt das Impfzentrum. «Wir haben die zweite Halle jetzt in
Betrieb genommen, um den Betrieb einzuspielen und nachzusteuern, wenn
es etwas zu verbessern gibt. Damit wir - wenn wir im März
wahrscheinlich sprunghaft mehr Impfstoffe bekommen - ganz schnell in
der Lage sind, die Kapazitäten deutlich hochzufahren.»

Das Impfzentrum zählt im Moment fast 2000 Beschäftigte - von Ärzten
über medizinische Fachangestellte bis hin zu Sicherheits- und
Reinigungskräften. In zwei Schichten arbeiten täglich jeweils etwa
300 bis 350 Menschen. Auf dem Papier ist der Betrieb bislang bis Ende
Mai geplant. Dann sollen auch Hausärzte gegen das Coronavirus impfen.

Damit bestehe dann kein Bedarf mehr für das Zentrum, so Plassmann.
«Das sind rund 3000 Ärzte. Die haben dann einen Hebel, das kriegen
wir hier nie hin.» In den Messehallen wurden bereits mehr als 36 600
Menschen ein oder zwei Mal geimpft. Am Dienstag sollten dort fast
1800 Impfdosen gespritzt werden.

Zu den Impfberechtigten gehören derzeit Menschen über 80 Jahre sowie
medizinisches Personal und Pflegeheimmitarbeiter. Mit dem
Astrazeneca-Stoff werden zudem nun auch Rettungsdienst-Mitarbeiter,
Ärzte bestimmter Fachgruppen und Zahnärzte geimpft.

Seit Beginn der Impfungen sind dem Robert Koch-Institut zufolge in
der Hansestadt mehr als 103 700 Impfdosen gegen das Coronavirus
gespritzt worden (Stand 15. Februar). Mehr als 36 000 Menschen haben
bereits ihre zweite Impfung.