Beschäftigte in Arztpraxen am häufigsten wegen Corona krank

Kiel (dpa/lno) - Beschäftigte in Arztpraxen in Schleswig-Holstein
sind nach Zahlen der Krankenkasse Barmer am häufigsten wegen einer
Infektion mit dem Coronavirus krankgeschrieben. Im vierten Quartal
2020 waren es 4,7 je 1000 bei der Barmer versicherte Erwerbstätige
aus dieser Berufsgruppe, wie die Krankenkasse am Dienstag mitteilte.
Danach folgten mit 4,2 Erwerbstätige in Erziehung, Sozialarbeit und
Heilerziehungspflege. Bei Gesundheits- und Krankenpflege,
Rettungsdienst und Geburtshilfe lag der Wert bei 4,1 von 1000.

Das Virus grassiere vor allem in Sozialberufen, bewertete der
Barmer-Landesgeschäftsführer Schleswig-Holstein, Bernd Hillebrandt,
die Zahlen. «Deshalb ist es auch dringend erforderlich, dass sich die
Beschäftigten konsequent impfen lassen, sobald sie an der Reihe sind
und der Impfstoff verfügbar ist.» Die längsten Krankschreibungen
wegen einer Corona-Infektion gab es bei Verkäuferinnen und Verkäufern
mit durchschnittlich 19,6 Tagen.

Nach Zahlen der Krankenkasse DAK nahm die Zahl der Krankschreibungen
während der Pandemie 2020 in Schleswig-Holstein insgesamt um 11,8
Prozent ab. Allerdings dauerten Krankschreibungen mit
durchschnittlich 13,8 Tagen 1,6 Tage länger als 2019, wie die DAK
nach einer Auswertung unter ihren Versicherten in Schleswig-Holstein
mitteilte. Jeder fünfte Fehltag geht demnach auf Rückenschmerzen oder
andere Probleme mit dem Muskel-Skelett-System zurück. Der
DAK-Landeschef Schleswig-Holstein, Cord-Eric Lubinski, sieht einen
Zusammenhang mit den Corona-Maßnahmen und dem vermehrten Arbeiten im
Homeoffice.