Krankenschwester soll Patienten getötet haben: Weiterer Verdacht

Neuss (dpa/lnw) - Im Fall der Krankenschwester, die in Neuss einen
Patienten getötet haben soll, prüfen die Ermittler einen weiteren,
zwei Jahre alten Fall. Das haben Polizei und Staatsanwaltschaft am
Montag mitgeteilt. Gegen die 39-Jährige war vor wenigen Tagen
Haftbefehl wegen versuchten Totschlags durch Unterlassen ergangen,
weil sie bei einem 52-jährigen Patienten ein lebenswichtiges
Medikament absichtlich unterdosiert haben soll. Das soll sie im
Gespräch mit Kollegen zugegeben haben. Der Patient starb daraufhin.
Ein Gutachten soll nun klären, ob der schwerkranke Patient
tatsächlich durch die Unterdosierung starb.

Vor zwei Jahren sei ein schwer erkrankter Patient auf der
Intensivstation desselben Krankenhauses in Lebensgefahr geraten, weil
eine unbekannte Person ihm ein nicht benötigtes Medikament
verabreicht hatte. Schon damals sei die Krankenschwester eine der
Verdächtigen gewesen. Das Verfahren sei eingestellt worden, werde nun
aber noch einmal unter die Lupe genommen.

Die Klinik selbst hatte Strafanzeige gegen die Mitarbeiterin
erstattet und die Ermittlungen damit ins Rollen gebracht. Die Frau
war festgenommen worden, ihr Haftbefehl wurde aber gegen Auflagen
außer Vollzug gesetzt. Das Krankenhaus hat die Verdächtige
freigestellt.